Geisingen/Blumberg Der Zweckverband Pflege- und Altersheim Haus Wartenberg erwartet nach zwei Jahren mit roten Zahlen für das laufende Jahr eine schwarze Null bei den Finanzen. Damit ist man in einer guten Ausgangsposition für den bevorstehenden Ersatzneubau des Hauses Wartenberg.
Gründe für die Defizite 2023 und 2024 waren der Personalmangel, die Corona-Einschränkungen und Kostensteigerungen. Wegen des Personalmangels mussten Leihkräfte beschäftigt und eine Station komplett geschlossen werden. Zunächst halfen noch Ausgleichszahlungen aufgrund der Pandemie über die Runden, um einen ausgeglichenen Haushalt zu erzielen, was dann in den vergangenen beiden Jahren aber nicht mehr der Fall war.
Es gibt in einigen Bereichen aber Entwarnung. Zwar kann die geschlossene Station weiterhin nicht wieder in Betrieb genommen werden, weil das Personal hierfür noch fehlt. Man geht bei der Planung des Haushaltsjahres 2025 aber davon aus, dass keine Leiharbeitskräfte mehr benötigt werden und auch die Strom- und Gaspreise sich im Rahmen bewegen. Das seien jedoch, wie der kaufmännische Geschäftsführer Boris Schmid bei der Zweckverbandsversammlung erwähnte, noch Risiken, die zum jetzigen Zeitpunkt nicht klar definiert werden könnten.
Der Wirtschaftsplan für 2025 umfasst Einnahmen von 26,5 Millionen Euro und Ausgaben in ähnlicher Höhe. Prozent. Die Pflegesatzverhandlungen für das Jahr 2025 sind für die verschiedenen Bereiche abgeschlossen. Sei es für den Heimbetrieb Geisingen, der sich in den allgemeinen Pflegebereich und in den sogenannten Sonderpflegebereich des Hauses Baar II für Patienten unter anderem mit Corea Huntington aufteilt, oder auch für das Heim in Blumberg. In 50 Jahren, seit der Zweckverband gegründet wurde, gab es mit Ausnahme der Jahre 2023 und 2024, wie der Verbandsvorsitzende Landrat Sven Hinterseh betonte, noch nie negative Rechnungsergebnisse. Für 2025 wird ein ausgeglichenes Ergebnis erwartet.
Wie das aber für 2026 und 2027 aussieht, ist noch offen. Dann beginnt die investive Phase für den Ersatzbau des Hauses Wartenberg. Hierfür sind Kreditaufnahmen nötig, die aber bis zur Belegung des Neubaus aus dem normalen Haushalt verzinst werden müssen. In die Pflegesätze werden die Kosten für die Investitionspauschale erst nach dem Bezug eingerechnet.
Hoffnungen hat man, was das Personal betrifft. Anlass dafür sind die vielen Auszubildenden an der Fachschule. Die Schule ist derzeit gerade für die neuen Kurse voll belegt, wie der pflegerische Direktor und Heimleiter Torsten Fietze berichtete. Gelingt es, noch mehr Personal zu finden, kann auch die derzeit geschlossene Station wieder eröffnet werden. Damit steigt dann sowohl die Auslastung als auch die Einnahmesituation. Über 100 Schüler werden unterrichtet, davon sind 28 direkt beim Heim angestellt. Viele Schüler, aber auch Bedienstete benötigen eine Wohnung oder ein Zimmer, da das alte Personalwohngebäude aufgrund des baulichen Zustandes schon länger nicht mehr belegt ist und für den Neubau Platz machen soll, wurden Zimmer im Haus Wartenberg für Bedienstete und Schüler bereitgestellt. Deswegen gibt es nun auch Überlegungen, das Haus Wartenberg eventuell nicht komplett abzubrechen, sondern zumindest teilweise als Wohnungen und Zimmer für die Bediensteten zu sanieren und neu zur Verfügung zu stellen.
Der Neubau auf dem östlichen Heimgelände wird 90 Zimmer beinhalten und Kosten zwischen 24 und 25 Millionen Euro verursachen. Bei der Versammlung wurde auch die Schlussabrechnung für das betreute Wohnen in Blumberg vorgelegt und genehmigt. Der Aufwand liegt mit 5,83 Millionen unter den Kostenberechnungen, trotz erheblicher Baupreissteigerungen.