Hüfingen – Mit Andreas Kupferschmid steht ein neuer Mann an der Spitze der Hüfinger Kolpingfamilie. Am Samstagabend wurde Kupferschmid bei der Generalversammlung des Vereins in der Festhalle von den 103 anwesenden Mitgliedern einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt. Der 32-Jährige übernimmt die Nachfolge von Markus Leichenauer, der sechs Jahre lang Kolpingchef war und nun als Vize in die zweite Reihe zurücktritt. Andreas Kupferschmid selbst war zuvor zweiter Kolpingvorsitzender, der jetzige Führungswechsel an der Kolpingspitze stellt somit einen Ämtertausch zwischen erstem und zweitem Vorstand dar.
Dass es bei der Hüfinger Kolpingfamilie entgegen dem allgemeinen bundesweiten Trend bei Vereinen und Kolpingfamilien – in positivem Sinn – komplett entgegengesetzt läuft, zeigte sich am Samstag in mehrfacher Hinsicht und überaus eindrücklich: Während andere Vereine aus Mitgliedermangel aufgelöst werden, Kolpingfamilien aus Altersgründen regelrecht aussterben und in der Gesellschaft immer mehr der Einzelne und nicht mehr die Gemeinschaft im Mittelpunkt stehe, verzeichnen die Hüfinger einen neuen Mitgliederrekord und Nachwuchsprobleme und Engagement für die Gemeinschaft sind Fremdworte bei den Bregstädtern. Mit der Aufnahme von neun Neulingen wurde am Samstag die sagenhafte 200er-Mitgliedsmarke geknackt und die Hüfinger können jetzt insgesamt 204 Kolpingssöhne verzeichnen. Somit gehört Hüfingen zu den größten und mit 48 Jahren Durchschnittsalter jüngsten Kolpingfamilien im Südwesten. Einmalig an der Hüfinger Kolpingfamilie außerdem: Es werden nur männliche Mitglieder aufgenommen. Lob erhielten die Kolpingssöhne auch von Hüfingens Bürgermeister Patrick Haas: „Die Hüfinger Kolpingfamilie ist ein leuchtendes Beispiel für ehrenamtliche Engagement in der Bürgerschaft, ich zolle den Mitgliedern allergrößten Respekt für ihre Einsätze – allen voran die 72-Stunden-Aktion in der Gartenanlage des Fürstlich-Fürstenbergischen Altenpflegeheimes“, so Haas. Bei der diözesanweiten 72-Stunden-Aktion gestalteten die Kolpingler im Frühjahr innerhalb von drei Tagen den Park des Altenpflegeheimes völlig neu. Als „tollen Verein“ bezeichnete der geistliche Leiter Präses Pfarrer Klaus Käfer die Hüfinger Kolpingbrüder: „Ich bin stolz, in Hüfingen Mitglied zu sein, wo alle als Gruppe in der Gemeinschaft am selben Strang ziehen, die individuellen Fähigkeiten des Einzelnen aber nicht aus dem Auge verloren werden“, erläuterte Käfer.
Angenommen wurde von den Vereinsmitgliedern am Samstag eine formale Vereinssatzungsänderung und der Vorschlag des Vorstandsteams, den fastnächtlichen Kolpingball künftig innerhalb einer neu zu gründenden GbR zu veranstalten, um insbesondere Umsatzsteuerzahlungen einzusparen. „Sehr erfolgreich“ wie jedes Jahr läuft nach Auskunft von Michael Bolli derzeit auch wieder die Kolping-Nikolausaktion, bei der insgesamt sechs Paare unterwegs waren, die rund 1200 bis 1300 Kinder besucht haben. Der Erlös von etwa 4600 Euro kommt diesmal einem schwer verletzten zehnjährigen Mädchen in Mundelfingen und der Namibia-Hilfe der Fürstenbergerin Jule Mayer zugute.
Schriftführer bleibt für weitere drei Jahre Jürgen Krausbeck, der Altkolping-Leiter ist weiterhin Walter Leichenauer. Neu im Amt an der Seite des bestätigten Beisitzers Gerald Schafbuch ist Marius Gödel, der die Beisitzernachfolge von Andreas Rauth übernimmt. Das künftige Leitungstrio der Kolpingjugend bilden die bestätigten Patrick Roßhart, Johannes Boos und der neu hinzugewählte Marcel Bossert. Florian Robl prüft anstelle von Matthias Krausbeck künftig die Vereinskasse.