Hüfingen-Behla – Die Ortsmitte von Behla soll durch eine Neugestaltung attraktiver, lebendiger und grüner werden. Das wurde bei der Vorstellung der Pläne im Gemeinderat deutlich. Die Planung soll in den kommenden Wochen weiter ausgearbeitet werden. Der Rat nahm sie wohlwollend zur Kenntnis. Mit seiner einstimmigen Befürwortung einer Neugestaltung ermöglichte er es der Verwaltung, die Förderung der Baumaßnahme beim Regierungspräsidium Freiburg noch vor Ablauf der Frist am 31. Oktober zu beantragen.

Der Gemeinderat bekundete mit seinem Votum gleichzeitig sein Interesse daran, der Tristesse in Behlas Ortsmitte ein möglichst rasches Ende zu bereiten. Diese hatte sich vor ein paar Jahren nach der Eröffnung der Umgehungsstraße immer weiter ausgebreitet. Tiefbauingenieur Volker Röhl vom Ingenieurbüro Greiner und Landschaftsarchitekt Martin B. Kuberczyk vom gleichnamigen Planungsbüro schlugen bei ihrer Präsentation eine deutliche Fahrbahnverengung bei gleichzeitiger Verbreiterung eines durchgehenden Geh- und Radwegs, eine Neugestaltung des Aufenthaltsbereichs rund um das Rathaus und ein klares Pflanzkonzept vor. Der Rückbau der Stützmauer soll außerdem eine Umgestaltung der Bushaltestelle mit barrierefreiem Zugang ermöglichen.

Die präsentierte Planung war unter Berücksichtigung verschiedener Interessen entstanden. Als Anlieger auf der westlichen Seite der Römerstraße äußerte Landwirt Berthold Götz seine Bedenken gegenüber dem durchgehend geplanten Rad- und Gehweg inklusive der in diesem Bereich vorgesehenen Parkplätze. „Wie ist sichergestellt, dass ich meine Ein- und Ausfahrten weiterhin in vollem Umfang nutzen kann?“ Bürgermeister Patrick Haas verwies darauf, dass Änderungen am Plan jederzeit noch möglich sind und eine Anliegeranhörung noch bevorsteht. „Der heutige Beschluss ist für den Gemeinderat lediglich zur Kenntnisnahme und notwendig, um in die Förderprogramme zu gelangen.“

Behlas Ortsvorsteher Joachim Bogenschütz informierte über die Kenntnisnahme der Planung im Ortschaftsrat. Er sagte: „Wir haben Anmerkungen und Ideen eingebracht, die wir in Absprache mit Stadtbaumeister Thilo Mayer nach der Aufnahme ins Förderprogramm diskutieren.“ Ratsmitglied Egon Bäurer (CDU) war erfreut über eine gelungene Darstellung, welche von einer markanten Reduktion der Fahrbahnfläche für den motorisierten Fahrzeugverkehr ausgeht und eine Vielzahl der Wünsche und Gegebenheiten berücksichtigt. Er schlug vor, hinsichtlich der Parkplatzmöglichkeiten für die Pizzeria auch die Seitenstraße zu berücksichtigen. Zudem schlug er im Bereich des Rathauses einen Zebrastreifen als Querungshilfe für die Radfahrer und Passanten der Alois-Hirt-Straße vor.

Kerstin Skodell (SPD) lobte die vorgestellte Planung, welche die Meinung des Ortschaftsrats berücksichtige und viele grüne Elemente aufzeige. Michael Steinemann (Freies Forum) gab das Lob seiner Fraktion für eine gelungene Planung weiter. Er sprach von einem idealen Zeitpunkt, alle Betroffenen mit ins Boot zu holen und sich mit deren Wünschen in der Planung auseinanderzusetzen. „Wir sind froh, dass die Planungen zur Gestaltung der Ortsmitte weitergehen“, sagte Peter Albert (LBU). „Ich hätte mir eine derartige Planung auch für die Schaffhauser Straße gewünscht“, fügte er hinzu.

Nicht einverstanden war er mit der geplanten Fahrbahnbreite. Stadtbaumeister Thilo Mayer stimmte Albert zu, dass eine Fahrbahnbreite von 6,75 Meter ein besonderes Maß sei. Für diese habe sich der Hüfinger Gemeinderat aber mit einem Mehrheitsbeschluss ausgesprochen. Egon Bäurer fügte hinzu, dass die Fahrbahnbreite auch auf eine Firma mit Baumaschinen im südlichen Teil der Römerstraße und den überproportional hohen Anteil an landwirtschaftlichen Betrieben in Behla zurückzuführen sei. Für sie müsse die Straße auch nach der Neugestaltung befahrbar sein.