Hüfingen – Zwei neue Narrenräte, eine vorgestellte Geschäftsordnung mit Einbindung der einzelnen Gruppierungen, eine notwendige Anpassung der Mitgliedsbeiträge – der Narrenverein Hüfingen setzt alles daran, das Brauchtum und die Fastnachtskultur zu stärken und für die Zukunft zu erhalten. Ein Narrentreffen, so der Wunsch von Ehrennarrenrat Rolf Schafbuch, könnte die Gemeinschaft stärken und Hüfingen als Narrenort noch weiter, auch als Gründungsmitglied der VSAN, in den Vordergrund der überregionalen Fastnacht stellen. Allerdings sollte nicht die Narrenzunft bei einem solchen Großevent alleine stehen, sondern Fasnacht als deutsches Kulturerbe müsse von allen Hüfingern, den Vereinen und vor allem von der Stadt mitgetragen werden. „2028 steht in Hüfingen ein Jubiläum an“, so Zunftmeister Christoph Köhler.
Doch zunächst konnte sich der Narrenrat über zwei „Neue“ freuen, die sich bisher schon aktiv eingebracht hatten, nun aber von der Versammlung gewählt wurden. Mit dem obligatorischen „Schlag auf den Hintern“ durch Vize Thomas Huppert wurden Michael Scherzinger und Lukas Kistner aufgenommen. Kistner wird in Personalunion auch das Amt des Zunftschreibers übernehmen.
Wie aktiv die Fasnet in Hüfingen ist und, dass sie zum Leben dazu gehört, zeigte der Bericht des Vorstands, aber auch die rege Diskussion um die Zukunft. Zunftmeister Christoph Köhler hatte, basierend auf der Satzung, eine Geschäftsordnung vorbereitet, welche die Zukunft der Hüfinger Fastnachtskultur sichern soll. Dabei sollten die einzelnen Gruppen mehr eingebunden werden. Der Vorstand würde gebildet aus Zunftmeister, Vize, Zunftscheiber und Säckelmeister. Der Narrenrat aus weiteren vier Narrenräten, dazu aus jeder Gruppierung – Baptistle, Bärcheappeli, Berghexen, D‘Schächerkatze, Scheeremanne, Siireschalm und die Altstadt-Teufel – jeweils ein Vertreter, der von der Gruppe bestimmt und von der Mitgliederversammlung gewählt wird. „Voraussetzung ist natürlich die Mitgliedschaft in der Narrenzunft“, so Zunftmeister Christoph Köhler bei der Vorstellung. Die Mitgliedschaft scheint bei diesen Gruppierungen kein Problem zu sein, anders sieht dies bei den Hansele und Gretele aus. „Der Hansel ist der Ursprung der Hüfinger Fasnet und darf bei diesem erweiterten Vorstand nicht fehlen und muss auch stimmberechtigt sein“, so argumentierte der eingefleischte Hansel Reinhard Isak. Allerdings könne man in dieser anarchischen Gruppe keinen dazu verpflichten, Mitglied der Narrenzunft zu werden. Hier hat der Vorstand noch eine „dicke Nuss zu knacken“, bevor eine Lösung oder ein Kompromiss im kommenden Jahr vorgestellt werden kann. Bei der kommenden Hauptversammlung möchte man eine Lösung oder einen Kompromiss anbieten. „Viel geschafft, und doch bleibt am Ende ein Jahresminus“, so das Resümee von den beiden Ehrennarrenräten, Thomas Schmid und Norbert Huppert. Rolf Schafbuch schlug deshalb eine notwendige Anpassung der Mitgliedsbeiträge von 15 Euro auf 20 Euro vor. Ehrennarrenrat Ralf Groneberg untermauerte, dass die letzte Anpassung 2007 erfolgte und somit mehr als gerechtfertigt sei, zumal auch in der Region der Beitrag der Narrenvereine höher sei. Bei einer Gegenstimme und sieben Enthaltungen wurde diesem Vorschlag zugestimmt.
Allerdings sollte man auch an eine angepasste Erhöhung für die Hansele-Ausleihe denken, war in der Diskussion zu hören. Stimmen wurden dabei laut, dass mit dem Häs nicht immer gut umgegangen werde. Ehrennarr Werner Himmel, der die Häser immer auf Vordermann bringt, gab zu bedenken, dass die Häser schon viele Jahre – manche schon 20 Jahre und mehr – getragen würden und der Stoff auch entsprechend anfällig sei. Auch deshalb sollte man mit dem Hanselhäs gut umgehen und auch die Kinder dazu anhalten, was zahlreiche Närrinnen bestätigten.