Das Dach des Erweiterungsbaus im Schulzentrum bietet sich hinsichtlich sowohl der Wirtschaftlichkeit als auch der Amortisationszeit am besten von sechs Dächern kommunaler Gebäude für die Installation einer Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) an. Das hat eine individuelle Photovoltaik-Beratung ergeben, die von der Firma Naturenergie Hochrhein, dem Nachfolger des Energiediensts, für die Gemeinde Immendingen übernommen wurde. Weitere geprüfte Dächer waren diejenigen der Sporthalle Talmannsberg, von Kindergarten und -krippe Donaupark, Grundschule und Aula sowie des neuen Feuerwehrhauses.
Die Ergebnisse der Untersuchung der sechs Dächer wurden am Montagabend im Gemeinderat vorgestellt. Mit fortschreitender Energiewende gewinne die dezentrale Energieversorgung immer mehr an Bedeutung, hieß es bei der Sitzung. Sie ermögliche die Nutzung erneuerbarer Energiequellen, reduziere die Betriebskosten der Gebäude und trage durch die Erzeugung von eigenem Strom zur Senkung der CO2-Emissionen bei. „Wir haben daher die Untersuchung von sechs kommunalen Dächern in Auftrag gegeben“, so Bürgermeister Manuel Stärk. Da die Ausstattung der Gebäude mit Solaranlagen auch ein Kostenfaktor sei, werde die Verwaltung nun nach Vorliegen der Ergebnisse ein Maßnahmenkonzept erarbeiten und dem Rat zur weiteren Entscheidung vorlegen. Nicht in der Analyse berücksichtigt wurde das Dach der Schulsporthalle, bei dem erst eine Bitumensanierung notwendig ist.
Bei den Untersuchungen waren jeweils die mögliche Stromleistung, der Preis für eine Ausstattung mit Photovoltaik, Stromeinsparung und Erlös, die Amortisationszeit und die CO2-Einsparung ermittelt worden. In allen Fällen wurden zwei Varianten berücksichtigt: eine kleinere, die sich am Eigenverbrauch orientierte, und eine größere mit einer kompletten Belegung des Dachs durch PV-Module. Dabei schnitt vor allem der Erweiterungsbau zwischen Real- und Grundschule gut ab. Die höchste Stromleistung erreichten bei einer Vollbelegung die Anlagen auf der Sporthalle Talmannsberg mit 194 Kilowatt-Peak und der Schulerweiterungsbau mit 113 Kilowatt-Peak, gefolgt vom Feuerwehrhaus (99 kWp). Als Richtpreise für komplett mit Modulen belegte Dächer wurden bei der Sporthalle 242.405 Euro, beim Erweiterungsbau 139.773 Euro und beim Feuerwehrhaus 118.618 Euro genannt. Die jährliche Einsparung beziehungsweise der Erlös würde für die Sporthalle 21.388 Euro betragen, für den Erweiterungsbau 19.953 und für das neue Feuerwehrhaus geschätzte 12.698 Euro. Am schnellsten amortisiert hätte sich die Anlage auf dem Erweiterungsbau mit acht Jahren. Die Analyse zeige klar auf, welches Potenzial die Dächer der Gebäude bei einer Installation von PV-Anlagen bieten, so Ortsbaumeister Kohler. „Einige Dächer stechen heraus, vor allem das des Erweiterungsbaus im Schulzentrum“, betonte Bürgermeister Stärk. Auch wenn dadurch an anderer Stelle Geld fehle, bleibe die Investition in die PV-Anlagen in jedem Fall ein Thema für die Gemeinde.