Das einzige im ganzen Landkreis Tuttlingen betriebene Nassholzlager an der Donau bei Zimmern soll auch über das Jahr 2025 hinaus bestehen bleiben. Der zum Erhalt großer Sturmholzmengen und als Mittel zum Ausgleich schwieriger Holzmarktlagen wertvolle Lagerplatz war einer der Besichtigungspunkte bei der Waldbegehung des Immendinger Gemeinderats. Das Nassholzlager wird nicht nur von der Gemeinde genutzt, sondern generiert durch das Einlagern externer Holzmengen auch wirtschaftliche Vorteile für den Forsthaushalt.

Gemeindeförster Martin Schrenk erinnerte beim ersten Halt im Rahmen der Waldexkursion der Gemeinderäte an den Start des Nassholzlagers, das 1990 eine zu 40 Prozent geförderte Investition von 140.000 D-Mark erforderte und im problematischen Sturmjahr 20.000 Festmeter Holz aufnahm. Nur wenige Jahre später rentierte sich der Aufwand für die Gemeinde bereits, weil die Einnahmen für Fremdeinlagerungen den Forsthaushalt in den schwarzen Zahlen hielten. „Im Jahr 2000 nach dem Sturm Lothar waren es sogar 30.000 Festmeter, die hier lagerten“, so Martin Schrenk.

Vorteile für die Gemeinde

Über die Jahre hinweg brachte der günstig gelegene Lagerplatz weitere Vorteile für die Gemeinde Immendingen, die ab dem Jahr 2018 mit dem Verbot von Insektiziden im Wald weiter zunahmen. Die erneut notwendige wasserrechtliche Genehmigung für das Nassholzlager wurde damals erteilt. Allerdings ist die Technik, wie Pumpen und Leitungen, mittlerweile 33 Jahre alt und es gibt erste Schäden. Martin Schrenk empfahl dem Gremium eine Investition von geschätzten 40.000 bis 50.000 Euro, um die Zukunft des Lagers zu gewährleisten. „Angesichts des Klimawandels mit Trockenheit und Stürmen wird eine solche Lagermöglichkeit außerhalb des Waldes immer unverzichtbarer“, so Schrenk. Neben den Einkünften durch externe Nutzer biete sich damit auch die Chance, die Zeiten mit schlechten Holzmarktpreisen zu überbrücken. Durch drei Sommerstürme im Juli und August 2023 ist das Nassholzlager auch aktuell wieder stark genutzt und nachgefragt.

Mit Unterstützung von Kreisforstamt und Landratsamt wurde die Genehmigung nun unbürokratisch bis zum Jahr 2025 verlängert. Das Kreisforstamt fördert auch die Absicht der Gemeinde, das Nassholzlager über 2025 hinaus zu betreiben. Dessen Leiter Karl-Heinz Schäfer sagt: „Wir sind bisher mit allen Versuchen gescheitert, weitere solche Lagerplätze im Landkreis zu schaffen.“

Der Standort der Immendinger Einrichtung direkt bei der Donau auf einem geschotterten, einstigen Bahngelände sei dagegen ideal. Die Donau sei am Wasserentnahmeort noch oberhalb der Versinkungsstellen sehr tief und führe auch in trockenen Sommern genügend Wasser, so Martin Schrenk. Nach der Beregnung des Holzes gelange das Wasser über den Boden in einem Kreislauf wieder zurück zum Fluss. Diese günstigen Bedingungen erlauben auch bei zunehmenden Verboten der Entnahme von Oberflächenwasser in heißen Sommern einen Weiterbetrieb der Pumpen. „Dadurch konnten wir Holz im Wert von 100.000 Euro retten,“ so Schrenk.

Ein weiterer Vorteil des Lagerstandorts ist die Nähe zur Bahn und zur vorhandenen Verladerampe. Damit funktioniert der Abtransport der Stämme wesentlich reibungsloser. Bürgermeister Manuel Stärk, der bei der Abschlussbilanz in der Bumbishütte betonte, dass der aktuelle Forsthaushalt wieder sehr positive Ergebnisse bringen werde, steht hinter Schrenks Plänen. Es sei die richtige Entscheidung, das Nassholzlager auch über 2025 hinaus nicht aufzugeben: „Der Platz ist eine wichtige Einrichtung für den Forstbetrieb.“