Als Visitenkarte für ihre Gemeinde verstehen viele Immendinger die Gestaltung der Mittelinsel des Kreisverkehrs im Ortszentrum. Seit 13 Jahren existiert die Verkehrsanlage auf der Bundesstraße 311, die mit der Bachzimmerer Straße und der Donaustraße noch zwei wichtige innerörtliche Verkehrsadern aufnimmt. Nachdem die Kreisverkehrsmitte sowohl 2017 als auch in diesem Jahr für die Schwertransporte zum Bau zweier Windparks zweimal zur Hälfte abgebaut werden musste, hatte die ursprüngliche, landschaftsgärtnerische Anlage trotz Erneuerung doch deutlich gelitten.

Schon vor Eintreffen der diesjährigen Schwertransporte hatte es im Immendinger Gemeinderat Kritik am Zustand der Mittelinsel gegeben und die Thematik stand bereits auf der Agenda der Gemeindeverwaltung. Nach der Fertigstellung des neuen Windparks Junge Donau soll der Kreisverkehr nun von Grund auf neu gestaltet werden. Dabei übernimmt auch die Transportfirma einen Anteil der Kosten.

„Am kommenden Montag geht es los“, erklärte Ortsbaumeister Martin Kohler zum offiziellen Start der Gestaltungsmaßnahme. Soweit es möglich war, hat die Gemeinde bereits mit der Umgestaltung der Anlage auf der Mittelinsel begonnen. „Was bislang noch fehlte, waren die weißen Kreisverkehrsbordsteine.“ Für eine Bundesstraße müssten diese auch vom Bund kommen. Die Verlegung dieser Bordsteine bildet ab Montag quasi den Auftakt für die Arbeiten, die später durch die Gemeinde Immendingen ergänzt werden.

Ein erstes Gestaltungselement ist in der Mitte des Kreisels aber bereits angebracht worden. Ein aus einer Stahlplatte geschnittener, rund 1,50 Meter großer Löwe prangt nun als Wappentier im Zentrum der Verkehrsinsel, auf einem Schachtring in bislang noch unbearbeitetem Umfeld. Die Verwendung gerade eines Löwen als kreative Kunst hat noch einen zweiten Grund: Die benachbarte Grünanlage mit Brunnen gilt als Löwenplatz, seitdem sie nach der Entstehung des Kreisverkehrs anstelle des abgebrannten einstigen Gasthofs Löwen realisiert wurde.

Der Entwurf für die Gestaltung der Kreisverkehrs-Mittelinsel stammt vom Bauamt und Bauhof der Gemeinde. Der Löwe wurde aus Corten-Stahl gefertigt, einem Material, das zunächst rostet, dann aber eine bleibende Schutzschicht bildet. Rund um das Kunstwerk wird nach Fertigstellung der Bordsteinarbeiten der Boden aufgefüllt. Es entstehen Pflanzbeete, die mit derselben resistenten Stahlart eingefasst werden, aus welcher auch der Löwe besteht. Außerdem ist noch Rasen vorgesehen.

Geplant ist es laut Ortsbaumeister Kohler, im Rahmen der Gestaltungsarbeiten auch eine indirekte Beleuchtung für das Wappentier zu schaffen. „Der Löwe soll abends angestrahlt werden“, so Kohler. Auch an die möglichst wirtschaftliche und mitten im fließenden Verkehr einer Bundesstraße möglichst gefahrlose sowie einfache Bewässerung der Pflanzbeete wurde bereits im Vorfeld gedacht: Während der Bauarbeiten soll auf der Mittelinsel des Kreisels ein Bewässerungssystem installiert werden. Wann die Arbeiten abgeschlossen werden, konnte Martin Kohler zunächst noch nicht sagen.