Die Energiekrise und die steigenden Brennholzpreise machen auch vor dem Immendinger Gemeindewald nicht halt. Zum ersten Mal in der Geschichte wird es beim Brennholz voraussichtlich zwei unterschiedliche Preise geben, sodass Bestandskunden mit geringeren Abnahmemengen einen Vorteil haben. Sicher ist aber schon, dass auch die Immendinger Brennholzpreise steigen. Eine Entscheidung trifft der Gemeinderat im November.

Auf Anregung von Forstbetriebsleiter Martin Schrenk diskutierte das Gremium bereits im Vorfeld der anstehenden Forstberatung über die brandaktuelle Thematik. Die Gelegenheit dazu bot die Abschlussbesprechung der Waldbegehung in der Bumbishütte. Schrenk: „Das Brennholz lang hat sich zum absoluten Spitzensortiment entwickelt.“ Was die künftigen Preise in Immendingen angeht, hatte er sich in der Nachbarschaft umgehört.

Halber Preis in Ippingen

„Im Großprivatwald im Immendinger Ortsteil Ippingen wird für einen Festmeter Brennholz derzeit ein Betrag von 130 Euro netto fällig“, so Schrenk nach einem Gespräch mit seinem dortigen Kollegen.

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In Immendingen beträgt der im vergangenen Jahr festgelegte Preis für einen Festmeter momentan noch weniger als die Hälfte, nämlich 64 Euro netto. Um dem allgemein starken Anstieg der Brennholzkosten Rechnung zu tragen, empfiehlt die Kreisforstverwaltung, den Preis je Festmeter ab 2023 auf 90 Euro brutto anzuheben.

Bislang ist der Immendinger Gemeinderat stets dieser Empfehlung gefolgt, auch nachdem die Gemeinde inzwischen zur Eigenbeförsterung übergegangen ist. Bürgermeister Manuel Stärk wies das Gremium in der Bumbishütte darauf hin, dass der Beschluss des neuen Brennholzpreises offiziell erst bei der Beratung des Forsthaushalts 2023 Ende November erfolgen werde. Ein erstes Stimmungsbild ergab sich aber dennoch sofort.

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„Ich bin zum Thema Brennholzpreis auch schon angesprochen worden“, berichtete zum Beispiel Zimmerns Ortsvorsteher Günter Heizmann. „Es ist allen klar, dass der bisherige Preis nicht zu halten sein wird“, erklärte er. Heizmann und die übrigen Gemeinderäte hielten aber den Vorschlag von Martin Schrenk und der Gemeindeverwaltung für sinnvoll, dass langjährige Bestandskunden der Gemeinde nicht mit derart drastischen Preiserhöhungen konfrontiert werden sollten.

15 Festmeter für reduzierten Preis

Wer für das Heizen seines Hauses über den Winter wie jedes Jahr bis zu 15 Festmeter Brennholz abnehme, solle maximal die genannten 90 Euro brutto bezahlen, so der Tenor. Kunden mit größeren Abnahmemengen, die das bei der Gemeinde erworbene Brennholz weiterveräußern, müssen dagegen mit dem deutlich höheren, aktuellen Marktpreis rechnen, den der Gemeinderat bei der Forstberatung noch festlegt. Eine Entscheidung trifft der Gemeinderat im November.

Bestellungen sind kaum zu bewältigen

Wie Forstbetriebsleiter Schrenk in diesem Rahmen noch informierte, werde es im Gemeindewald vorerst kaum noch Reisschläge geben. Das hat im wesentlichen zwei Gründe: Die Vielzahl der Bestellungen sei kaum noch zu bewältigen und zu kontrollieren.

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Außerdem gebe es im Gemeindewald keine Reisschläge mehr, in denen das begehrte Buchenholz aufgearbeitet werden kann. Ebenfalls nicht mehr ausgeben will Schrenk sogenannte „Holzlesescheine“, die dazu berechtigen, auf dem Waldboden liegendes kleineres Holz einzusammeln.