Der Borkenkäfer hat in den vergangenen, niederschlagsarmen Jahren vielerorts beträchtliche Schäden angerichtet, auch in Immendinger Wäldern. Dem folgenschweren Käferbefall möchte der von Förster Martin Schrenk geleitete Gemeindeforstbetrieb nun durch den Einsatz von Borkenkäferspürhunden entgegenwirken.
Zwei Spürhunde in Ausbildung
Mithilfe der Hundetrainerin Anja Wedig, die in Konstanz und im Klettgau die Hundeschule „Zentrum für Suchhunde“ leitet, werden in Immendingen aktuell zwei Hunde zu Borkenkäfer-Suchhunden ausgebildet.
Die Hunde sind nach ihrer Ausbildung in der Lage, vom Käfer befallene Bäume zu erschnüffeln. Damit wird das gezielte Erkennen von Käferbäumen ermöglicht. So werden gesunde Bäume, die nicht befallen sind, geschützt und müssen nicht unnötig gefällt werden. Betroffene Bäume müssen frühzeitig aus dem Wald entfernt werden, bevor ein weiteres Übergreifen des Käfers auf benachbarte Stämme droht.
Einmal pro Woche wird trainiert
Das Hundetraining findet einmal in der Woche statt. Treffpunkt ist jeweils der Parkplatz bei der Bumbishütte. Von dort geht es in den Wald. Mit dabei: Markus Ostermann mit seiner vierjährigen Rumänischen Hirtenhund-Mischlings-Dame Mina.
Mit der Frage „Wollen wir anfangen?“ startet Anja Wedig das Training. Mina ist ungeduldig und durchdringt ihr Herrchen mit fragenden Augen. „Wann darf ich endlich loslegen?“, scheint der Hund sich zu fragen.
Da bei den kühlen Temperaturen die Borkenkäfer nicht aktiv sind, soll die Hündin in einem Duftstoff getränkte Filzläppchen ausfindig machen, die in der Rinde von Bäumen befestigt wurden.
Streicheleinheit und Leckerli als Belohnung
Zunächst müssen die Riechknospen des Hundes geschärft werden. Mina steckt dazu ihre feucht-kalte Schnauze in ein Glas, in dem der Pheromon-Referenzstoff gelöst ist, ein Stoff, welchen die Borkenkäfer und seine Larven ausscheiden.
Das Kommando „Such!“ ist der Startschuss. Mina ist schnell. Dabei lenkt sie ihre Nase – Hunde besitzen rund zehnmal mehr Riechzellen als der Mensch – schnurstracks zum Ziel, zum ersten Baum mit dem in der Rinde versteckten Filzläppchen. Und siehe da, in wenigen Sekunden ist auch der zweite Baum aufgespürt. Aufgeregt kratzt Mina an den Bäumen und zeigt damit an, den Stoff erschnüffelt zu haben. Die Belohnung lässt nicht lange auf sich warten. Von seinem Herrchen gibt es mit Streicheleinheiten und einem Leckerli viel Lob.
Käferjagd soll im Frühjahr beginnen
„Alle Hunde sind geeignet, wenn sie gerne schnüffeln. Unerfahrene Hunde brauchen manchmal bis zu einer Stunde, bis sie das erste Mal einen befallenen Baum gefunden haben“, sagt die Hundetrainerin und fügt hinzu: „Wichtig ist immer, dass der Hund bei der Suche ein positives Erlebnis hat, damit er die Freude an der Nasenarbeit, welche die Vierbeiner viel Energie kostet, nicht verliert.“
Die Ausbildung der Immendinger Hunde ist bereits schon weit fortgeschritten. Es bestehen gute Aussichten, dass sie zu Beginn der Käferpopulation im Frühjahr in den richtigen Einsatz gehen können.