Von wegen, die Jugend engagiere sich nicht: Gleich 40 Jugendliche aus der Gesamtstadt Löffingen haben sich bei einem Aktionstag eingebracht, um über die Zukunft der Kinder und Jugendlichen in der Stadt zu diskutieren. Sie haben Vorschläge ausgearbeitet und wollen die Hauptthemen demnächst dem Gemeinderat vorstellen.

Die gewählten 40 Vertreter aus den Klassen fünf bis zehn des Löffinger Schulverbunds, der Löffinger Schüler des Kreisgymnasiums und der Hebelschule möchten ihre Heimatgemeinde für Jugendliche attraktiver gestalten. Das Planungsteam um Robin Wider, Joshua Link, Evelyna Schwarz, Leon Heer sowie Genia und Vika Genova lud zu Diskussionen ein. Diese verliefen durchaus konträr. Letztlich verständigten sich die Teilnehmer auf sechs Hauptthemen, die sie in kleineren Gruppen ausarbeiteten und später der Gesamtgruppe vorstellten. Es ging um den Bahnhof mit Kiosk, Fußballturnier, Laser-Tag, W-LAN am Skaterplatz, Bahnhof und Schule, Bubble-Tea-Café und vor allem um den Nahverkehr. Gerade über den Nahverkehr diskutierten die Jugendlichen heiß. So seien die Züge mogens überfüllt, die Luft sei schlecht, doch auch die mangelnden Verbindungen von den Ortsteilen zur Kernstadt führten sie Teilnehmer an. Längere Züge – zumindest in den Stoßzeiten – und Erweiterungen der Verbindungen könnten die Elterntaxis ablösen, was sich auch auf den Umweltschutz auswirken würde.

Die Runde moderierten Steffi Gutenkunst und Emanuel Kaufmann, unterstützt von der Schulsozialarbeiterin der Grundschule, Elena Berg, und dem Inklusionsbeauftragten Boris Schmid. Während sich die Jugendlichen im Klaren sind, dass sie beim Zugverkehr relativ machtlos gegen die Bundesbahn sein dürften und deshalb auch von der großen Politik Unterstützung erwarten, sieht es mit dem Fußballturnier schon wesentlich besser aus. Zwei Turniere pro Jahr soll es geben: im Sommer im Fußballkäfig, im Winter in der Halle. Dabei soll bei den Wettbewerben Inklusion eine große Rolle spielen, also das gemeinsame Fußballspielen mit Menschen mit Behinderung. Die das Thema bearbeitende Gruppe hat schon an Werbung, Wanderpokal, Spielzeit, Trikot und Schiedsrichter gedacht.

Ein Bubble-Tea-Café, chinesisches oder russisches Restaurant – auch hier diskutierte die Gruppe das Für und Wider und entschied sich auf einen möglichen Standort am Bahnhof. Dieser ist für die Jugendlichen Löffingens ohnehin ein zentraler und wichtiger Punkt, weshalb ihre Vertreter bei dem Aktionstag einen Kiosk ins Spiel brachten, und für den Winter wünschen sie sich einen Aufenthaltsraum.

Die jungen Menschen arbeiteten konkret an einem Lasertag. Dieses Bewegungsspiel könnte als Win-Win-Aktion im Zoo- und Freizeitpark Tatzmania installiert werden. So ließe sich ein Laser-Spieler für Tatzmania gewinnen und umgekehrt. Die Gruppe definierte vor Ort bereits ihre Vorstellungen und versandte gleich via E-Mail eine Anfrage an Tatzmania. Bislang gibt es dieses Bewegungsspiel nur in Villingen und Denzlingen. Auch die Stadt Löffingen sei hier als Unterstützerin gefragt, zumal dies auch eine Aufwertung bedeute. Eine Verbesserung des öffentlichen W-LANs, also des frei zugänglichen Internets, stand für die Jugendlichen außer Frage, vor allem im Bereich des Bahnhofs, des Skaterparks und der Schule. Konträre Gegenvorschläge bezogen sich auf die Schule, hier könnte das W-Lan zeitlich begrenzt werden.

Dieser Aktionstag war ein weiterer Schritt der Jugendbeteiligung zur demokratischen-politischen Mitentscheidung. So waren auch Bürgermeister Tobias Link und die Gemeinderäte Rudolf Gwinner, Dieter Köpfler und Joachim Streit dabei.