In den Narrenhochburgen steht die Frage nach der Fasnet 2021 ganz oben an. Abgesagt werden, wie 1991 beim Golfkrieg, soll sie nicht, aber ob und wie die närrische Jahreszeit gefeiert werden kann, steht noch nicht fest. Wie planen die Narrenzünfte angesichts der derzeitigen Situation?

So plant Löffingen

Narrenvater Sven Seidel hat vorsichtshalber schon mal die Straßensperrungen für den Schmutzigen Dunschdig und Fasnetmendig beantragt. Eher kritisch sieht er die Hallenfastnacht bei den heutigen Corona-Zahlen. Man werde das Ergebnis der Herbstarbeitstagung der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer-Narrenzünfte im Oktober warten.

Allerdings sei man mit den Narrenzünften des Löffinger Öschs im Gespräch. „Ich hoffe, dass wir ein gemeinsames Narren-Öschkonzept erstellen können.“ Die Problematik sei nicht nur die Abstandregelung, sondern auch das Wegfallen der Musik: „Eine Fasnet ohne Musik geht einfach nicht.“

Man werde sich mit den Öschzünften, Musikvorständen und der Verwaltung treffen, um eine gemeinsame Öschlösung zu finden. „Ich hoffe, dass Masken in Zukunft nur noch an Fasnet getragen werden müssen, doch dazu müssen wir uns auch an die Regeln halten“, sagt Sven Seidel.

Hexenchef Jörg Ganter beurteilt die Lage ebenfalls kritisch, „ich denke, dass es dieses Jahr keinen Löffinger Hexenball geben wird“, denn die Gesundheit und die Rücksicht auf die Gesamtgesellschaft stünden an erster Stelle. Gegebenenfalls könne das Hexenteam den Ball auch kurzfristig aufziehen. Vorstellen könnte sich der Hexenchef die Walpurgisnacht.

So plant Bachheim

den Narrenverein Bachheim trifft es besonders hart, da schon die Pfingstwandertage – die wichtigste Einnahmequelle – abgesagt werden mussten. „Trotzdem sind wir noch nicht pleite“, sagt Narrenvater Clemens Dienstberger. Fastnacht gebe es auf jeden Fall, doch wie man sie feiern kann, stehe noch nicht fest.

So plant Dittishausen

Noch hofft Zunftmeister Ludwig Speth auf den Fuhrmannstag, der nicht nur eine finanzielle Einnahme, sondern auch ein wichtiger Kulturbeitrag ist. „Sollten die Termine abgesagt werden, könnte ich mir noch die Ortsfasnet vorstellen, um wenigsten ein wenig dem Brauchtum zu frönen“.

So plant Unadingen

Ein kultureller Verlust wäre die Absage des großen Fasnet-Mändig-Umzuges in Unadingen, der für seine Motto-Wagen weit über die Heimatgrenzen hinaus bekannt ist. Bevölkerung und Vereine könnten – davon ist Narrenvater Harald Schu überzeugt – auch kurzfristig etwas auf die Beine stellen. Kritisch sieht er die Saalveranstaltungen, in der Halle sind maximal 100 Personen zugelassen.

So plant Göschweiler

Ortsvorsteher Manfred Furtwängler stellt sich auf jeden Fall mal auf eine persönliche „Ortsvorsteher-Absetzung“ durch die Narren ein, „diese ist ja im Freien und könnte durchgeführt werden“. Ansonsten heißt es bei den Göschweiler Narren erst einmal abwarten.

So plant Reiselfingen

Auch Reiselfingens Ortsvorsteher Martin Lauble ist skeptisch. „Aus heutiger Sicht sind ein Bunter Abend oder die Kinderfasnet nicht möglich“, so sein Fazit.