Schonach – 2013 hat die Gemeinde Schonach neue Fahrzeuge für den Bauhof angeschafft; statt Unimogs schwenkte man auf Traktoren der Marke Deutz um. Man wollte die Fahrzeuge regelmäßig austauschen, jedoch wurden Ersatzbeschaffungen aus Kostengründen immer wieder aus dem Haushalt verdrängt.

Nun nagt am Fahrzeug, das für den Winterdienst eingesetzt wird, der Zahn der Zeit – oder vielmehr: das Salz. Die Radläufe sind an einigen Stellen durchgerostet, auch die Hydraulik ist angegriffen. Das Fahrzeug könnte man für rund 7500 Euro schweißen lassen, allerdings würden auch andere Stellen an der Kabine vom Rost angegriffen. Alternative wäre der Kauf einer Kabine für rund 19.000 Euro. Eine Ersatzbeschaffung bliebe mittelfristig nicht aus, da sämtliche Anbauteile und Ventile sowie das Getriebegehäuse ebenfalls stark angegriffen seien, so die Stellungnahme der Gemeindeverwaltung. Man präferiere eine Ersatzbeschaffung. Finanziell könnte sich die Gemeinde das aktuell leisten, und mit der Neubeschaffung würde man teure Reparaturen an dem elf Jahre alten Traktor einsparen.

Man hatte mehrere Angebote eingeholt, das lukrativste von Deutz. Ein neuer Deutz Agron TTV 6155 würde auf 147.858 Euro kommen, für das Altgerät würde man noch 46.000 Euro bekommen und eventuell auch den Frontlader für 3500 Euro in Zahlung geben. Somit würde sich die Anschaffung auf rund 98.400 Euro belaufen. Das Fahrzeug sei sofort verfügbar.

Ratsmitglied Bernd Kaltenbach (CDU) bezeichnete die Kosten von rund 100.000 Euro als doch recht hoch für eine Ad-hoc-Beschaffung. Er frage sich, ob Traktoren die geeigneten Fahrzeuge seien, wenn sie nach elf Jahren in einem solchen Zustand seien. Andererseits: Ist der Zustand tatsächlich so schlecht, wenn der Händler dafür noch 46.000 Euro bezahlt? Er wollte das Fahrzeug lieber repariert und die Neuanschaffung im Haushalt sehen beziehungsweise in den Haushaltsberatungen schauen, was möglich sei. Ortsbaumeister Ansgar Paul erklärte, dass Traktoren für den Bauhof die richtigen Fahrzeuge seien. Rostanfällig seien alle Fahrzeuge, wenn sie im Winterdienst bei Salzeinsatz genutzt würden. Das würden die Aussagen von Fremdbahnern bestätigen. Das Angebot für den Traktor bezeichnete er als attraktiv, der Preis für das Altfahrzeug als sehr gut. Natürlich müsse es für den Wiederverkauf repariert werden, aber als Fahrzeug in der Landwirtschaft ohne Kontakt zu Streusalz sei es sicherlich noch bestens geeignet und etliche Jahre einsatzbereit. Petra Hettich (FWV) und Simon Hummel (OGL) zeigten sich mit dem Kauf einverstanden, auch Bernd Kaltenbach (CDU) signalisierte nach dem Erhalt weiterer Informationen sein Einverständnis. Bei der Gegenstimme von Josef Spath (CDU) wurde die Anschaffung bewilligt.