Schonach – Schon seit einigen Jahren beschäftigt sich die Gemeinde Schonach mit einer Neubeschaffung der Warnsirenen im Ort. Die bestehende Anlage auf dem Produktionsgebäude der Firma SBS-Feintechnik ist schon seit Jahren außer Betrieb, die Anlage auf dem alten Schulhaus wurde im Zuge des Umbaus dort ausgeschaltet, die Steuerung der Tonabfolge ist nicht mehr funktionsfähig und konnte zuletzt nur noch händisch erzeugt werden.
Im Zuge des jährlichen Warntags griff die Gemeindeverwaltung nun das Thema erneut auf. Künftig soll die Bevölkerung wieder mittels Sirenen gewarnt werden können. Daher hat man Kontakt mit einem Ingenieurbüro aufgenommen, die Planungen sollen laut Angebot rund 6220 Euro kosten. Mit den Daten könnte man dann Anfragen starten, das Projekt soll im Jahr 2025 umgesetzt werden. Die Sirenen hatte man seinerzeit nach Rücksprache mit der Feuerwehr abgebaut, erklärte Bürgermeister Jörg Frey in der jüngsten Ratssitzung. Die Alarmierung der Wehr erfolge mittlerweile komplett per Funk, so dass für diese keine Sirenen mehr nötig seien. Nach der Flutkatastrophe im Ahrtal habe sich die Situation aber geändert, eine Alarmierung der Bevölkerung sollte vor Ort gegeben sein. Zwar könne dies auch die Feuerwehr per Lautsprecher vornehmen, das allerdings dauere wesentlich länger als per Sirene, führte Frey weiter aus.
Silke Burger, CDU, wunderte sich: Prinzipiell zeigte sie sich mit der Installation von Sirenen einverstanden. Aber man habe doch eigentlich eine Planung gehabt, daher stelle sich die Frage, warum die Gemeinde nochmals Geld ausgeben solle. Ortsbaumeister Ansgar Paul klärte auf: Man hatte tatsächlich schon vor einigen Jahren Kontakt mit einer Firma, die Sirenen installiert, die habe eine Planung ausgearbeitet, ein weiterer Kontakt kam aber damals nicht zustande. Die Planung liege der Verwaltung zwar vor, rein rechtlich aber gehöre diese der ausarbeitenden Firma, berechnet wurde das damals nämlich nicht.
Josef Spath, CDU, bemerkte, dass mittlerweile auch eine Warnung per Smartphone möglich sei, da frage er sich, warum dann Sirenen zu installieren seien. Auch Gerhard Kienzler von der Offenen Grünen Liste (OGL) meinte, dass es bei der heutigen Technik eigentlich ohne Sirenen gehe. Bernd Kaltenbach, CDU, mahnte, dass auch das Mobilfunknetz ausfallen könne. Er plädierte dafür, die Kosten in den Haushalt aufzunehmen, eine Planung aber gleich von einer ausführenden Firma, nicht von einem Ingenieur-Büro vornehmen zu lassen. Frey führte aus, dass es in der Tat auch ohne Sirenen gehe. Sollte aber tatsächlich eine Alarmierung erforderlich sein und diese nur auf dem langsamen Weg per Lautsprecher-Durchsagen möglich wäre, fürchtete er einen Shitstorm. Die Frage von Kienzler bezüglich der Kosten der Installation von Sirenen selber bezifferte Paul auf 30.000 bis 50.000 Euro, je nach Standort und Anzahl der Sirenen.
Am Ende einigte man sich darauf, dass man 7000 Euro für die Planungen in den Haushalt 2025 einstellen werde. Gleichzeitig soll die Verwaltung versuchen, mit Herstellern von Anlagen in Kontakt zu treten, so dass man bei einer Planung eventuell gleich auf diese zurückgreifen könnte.