Claudius Eberl

Schonach – Für die Wasserversorgung stehen allein 2024 in Schonach 120.000 Euro im Haushalt bereit – etwa für neue Quellsammelschächte und Quellfassungen am Rohrhardsberg. Neue Leitungen sollen das Einwachsen von Wurzelwerk verhindern.

Die Wasserversorgung der Gemeinde Schonach wird überwiegend durch eigene Quellen im Gebiet Rohrhardsberg sichergestellt. Zwar können bei langen Trockenphasen durch die interkommunale Versorgungsleitung aus Furtwangen bis zu 2,5 Liter pro Sekunde bezogen werden. Ziel aus Sicht der Gemeinde ist es aber, die genehmigte Entnahmemenge von elf Litern pro Sekunde aus eigenen Quellen zu beziehen.

Das Rohwasser der gesamten Quellen wird im Wasserwerk Moos aufbereitet und steht anschließend als filtriertes, sogenanntes Reinwasser zur Verfügung. In den vergangenen Jahren zeigten sich starke Schwankungen in der Schüttung der Quellen. Einerseits durch die Trockenphasen, andererseits aber auch durch die Beeinträchtigung der Quellfassung, überwiegend durch Wurzeleintrag, der die Quelle und deren normalen Abfluss behindert und so einen Schüttungsrückgang verursacht.

Im Jahr 2023 wurden bereits die oberen Quellen im Gewann Wallenbrunnen saniert. So wurde ein Sammelschacht gesetzt und in Betrieb genommen, was sich, so Bürgermeister Jörg Frey in der jüngsten Gemeinderatssitzung, sehr positiv auf die Schüttung auswirkte.

Nun sollen weitere Quellfassungen komplett erneuert und gegebenenfalls dem Stand der Technik angepasst werden. Es sollen neue, verschweißte PE-HD-Leitungen verlegt werden, die das Einwachsen von Wurzelwerk verhindern. Außerdem sollen weitere Sammelschächte gesetzt werden, um die Qualität des Wassers zu beurteilen und die Messung der Quellen zu ermöglichen.

Im Haushaltsplan 2024 stehen für die Maßnahme 120.000 Euro zur Verfügung. Weitere Investitionen sollen in den kommenden Jahren erfolgen. Die Arbeiten, so Frey, könnten bei Zustimmung des Gremiums im August beginnen. Sie seien ein weiterer Schritt, um die Wasserversorgung der Gemeinde zu sichern. Der Schonacher Gemeinderat stimmte der Umsetzung durch die Aquavilla zu.

Wasser-Probleme

In den vergangenen Jahren ist die Wasser-Versorgungssituation in etlichen Gemeinden im Schwarzwald und in der weiteren Region an die Kapazitätsgrenze gekommen; direkt betroffen waren unter anderem Schönwald und Schonach, aber auch Vöhrenbach. 2017 hatte man eine interkommunale Wasserversorgung mit Furtwangen in die Wege geleitet, die gerade rechtzeitig fertig wurde. Die Jahre 2018 bis 2020 wären in Schönwald und Schonach sonst kritisch geworden. Dabei speisen 30 eigene Quellen das Schonacher Wassernetz. Dramatisch war eine zeitlang gerade in Schonach der Netzverlust, der vor eingehenden Reparaturen bei gut 45 Prozent lag – fast die Hälfte der geförderten Trinkwassermenge ging damals einfach den Bach runter.
 
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