Die AHG Autohandelsgesellschaft, die die BMW-Autohäuser Auf Herdenen und in Donaueschingen betreibt, steht vor einem Eigentümerwechsel. Wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht, geht das Unternehmen mit Sitz in Horb am Neckar mit einer neuen Eigentümerstruktur in die Zukunft. Mit rund 900 Millionen Euro Jahresumsatz und 1800 Angestellten ist AHG eine der größten Autohandelsgruppen Deutschlands.
Stillschweigen zum Kaufpreis
Drei Viertel der AHG-Anteile gehen von den drei Anteilseignern Baywa AG, der Deutschen Raiffeisen-Warenzentrale und ZG Raiffeisen an die R.K. Beteiligungsgesellschaft aus Baden-Baden und an die H.E. Beteiligungsgesellschaft aus (Tiefenbronn bei Pforzheim. Beide Gesellschaften befinden sich jeweils im Eigentum von erfahrenen Unternehmern aus der Region, heißt es in der Mitteilung. Die restlichen Anteile verteilen sich auf zwei Beteiligungsgesellschaften der Sparkassen-Finanzgruppe und auf das Management von AHG. Zum Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Transaktion bedarf noch der kartellrechtlichen Zustimmung.
Umweltdebatte und Digitalisierung
Die Branche steht derzeit deutschlandweit unter Druck, unter anderem durch die Skandale der Automobilindustrie und die Klimaschutzdebatten der verganenen Monate. Auch der Hang von Kunden, im Internet Angebote zu vergleichen und letztlich Fahrzeuge zu kaufen, macht der Branche zu schaffen. Wer zum Beispiel einen Tesla kaufen will, kann dies ausschließlich über die Webseite des Herstellers. Etwas sibyllinisch heißt es zu der Thematik in der AHG-Pressemitteilung: „Ausgelöst durch aktuelle Umweltdebatten und die massive Digitalisierung, stehen die Autohersteller und der Handel vor enormen Herausforderungen.“ Diese Entwicklung wird Folgen für die Autohändler haben. „Neben dem schnellen Veränderungs- und Anpassungsbedarf führt dieser Wandel in letzter Konsequenz zu weiteren Konsolidierungen in der Branche“, erklärt Gesellschafter Ralf Kogeler. Allerdings sei die AHG-Gruppe mit ihren gewachsenen zentralen Strukturen und ihrer Größe bestens aufgestellt, heißt es weiter.

Geschäftsführung bleibt unverändert
Als Geschäftsführer an der Spitze der AHG bleibt Rolf Heinzelmann. „Die in den Gesellschaftern abgebildete Kombination aus unternehmerischer Erfahrung, hoher finanzieller Stabilität und Kontinuität in der Führung ermöglicht es uns, auf der eingeschlagenen Erfolgsspur zu bleiben – und sogar noch zu beschleunigen“, wird Heinzelmann zitiert. Für ihn und seine Kollegen aus der Geschäftsleitung ist die neue Eigentümerstruktur nach eigenen Angaben die Wunschkonstellation für das Unternehmen. So könne man den eingeschlagenen Expansionskurs erfolgreich und langfristig fortführen. Das Know-How der Hauptgesellschafter werde der Entwicklung der AHG weiteren Schub verleihen, heißt es abschließend.
34 Niederlassungen
Die Autohandesgesellschaft AHG betreibt im Südwesten der Bundesrepublik insgesamt 34 Autohäuser, aufgeteilt in die AHG mit den Marken BMW, MINI, Land Rover und Peugeot und die BHG mit Volkswagen, AUDI, Škoda, Seat und Volkswagen Nutzfahrzeuge. Auch in Donaueschingen und VS gibt es Niederlassungen. 2018 verkaufte das Unternehmen nach eigenen Angaben rund 33 000 Fahrzeuge. Teil der Gruppe ist auch eine eigene Fahrschule mit 18 Standorten. (sk)
Das lesen Sie zusätzlich online
Autohändler aus der Region erzählen, wie hart sie die Dieselskandale getroffen haben: