Im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes Baar wurde die dauerhafte Aufgabe der Nutzung von rund 81 900 Quadratmeter Wald beschlossen. Landrat Sven Hinterseh und die beiden Bürgermeister Martin Numberger, Geisingen, und Michael Kollmeier, Hüfingen, unterzeichneten nun die Verträge, um Waldflächen südlich von Gutmadingen und östlich des Fürstenberges dauerhaft aus der Nutzung zu nehmen.

Zwei Städte bekommen Geld

Als Ausgleich für den entgangenen potentiellen Gewinn aus dem Holzverkauf erhielt die Stadt Geisingen einen finanziellen Ausgleich in Höhe von rund 104 000 Euro, bei zirka 51 300 Quadratmeter Stilllegungsfläche und die Stadt Hüfingen rund 64 000 Euro für zirka 30 600 Quadratmetern. Diese Zahlungen wurden, wie das gesamte Naturschutzgroßprojekt Baar, durch das Programm „Chance.natur – Bundesförderung Naturschutz“ gefördert. Das Fördergeld kommt dabei vom Bundesamt für Naturschutz und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie dem Land Baden-Württemberg.

Das könnte Sie auch interessieren

Die Stilllegungsflächen sind Waldflächen, die weitestgehend ohne direkten menschlichen Eingriff ihrer natürlichen Entwicklung überlassen werden. Bäume können alt werden und bleiben sich selbst bis zu ihrem Zerfall überlassen.

Viele alte Bäume bieten Schutz

Im Naturschutzgroßprojekt Baar werden Lebensräume für Tiere erhalten und entwickelt, die auf Altholz-Bestände besonders angewiesen sind. Dazu gehören etwa der Mittelspecht, der Grauspecht und die Hohltaube sowie die Mopsfledermaus. Darüber hinaus nehmen die Bäume CO2 auf, binden diesen Kohlenstoff dauerhaft und tragen so zum Klimaschutz bei. Die nun ausgewiesenen Stilllegungsflächen seien bestens für diese Zwecke geeignet, so die Verantwortlichen. So stehen dort bereits viele 80- bis 140-jährige Buchen und einige 80- bis 120-jährige Fichten. Und die nächsten Generationen an Bäumen wachsen bereits heran.

Als Naturschutzgroßprojekte (NGP) werden seit 1979 national bedeutsame und repräsentative Naturräume vom Bund gefördert. Seit März 2013 werden Teile der Baar und der Baaralb aufgrund ihrer Bedeutung für den Naturschutz als „Naturschutzgroßprojekt Baar“ gefördert. Ziel des NGP Baar ist es zum einen, die Wald-, Trocken- und Feuchtlebensräume für den Arten- und Biotopschutz sowie den regionalen und internationalen Biotopverbund zu sichern. Zum anderen wird aber auch die qualitative und quantitative Verbesserung von bedeutsamen Lebensräumen angestrebt. Damit leistet das Naturschutzgroßprojekt einen wichtigen Beitrag zum Erhalt und zur Verbesserung der der biologischen Vielfalt.

Der Schwarzwald-Baar-Kreis ist Träger des Naturschutzgroßprojektes Baar. Daneben sind der Landkreis Tuttlingen und die folgenden zehn Kommunen beteiligt: Bad Dürrheim, Blumberg, Bräunlingen, Brigachtal, Donaueschingen, Geisingen, Hüfingen, Königsfeld, Mönchweiler und Villingen-Schwenningen. Die Gesamtfläche der Fördergebiete von 4289 Hektar gliedert sich in 17 Teilflächen.