Der Start des Gemeinschaftsprojekts „Speisestärke“ des Caritasverbands für den Schwarzwald-Baar-Kreis und des DRK Ortsverbands Villingen war ein voller Erfolg. Rund 80 Gäste kamen am Dienstag, 18. März, zum Start des Mittagstischs in das Vereinslokal der Katzenzunft „Zur hoorige Katz“ im Rietgarten.

Früher Start für die Helfer

Ab sieben Uhr hatte das ehrenamtliche Küchenteam in der DRK-Küche am Benediktinerring gekocht. Kurz nach elf Uhr brachte ein Fahrer dann die Wärmebehälter mit Gulasch, Gemüse, Spätzle und Nudeln zur Zunftstube. Salat und Nachtisch machten die Mahlzeit zum Drei-Gänge-Menü.

Oliver Lingnau, Michael Isak, Theresia Simon, Jennifer Husse und Gabriele Wursthorn (von links) haben Spaß bei ihrem ehrenamtllichen ...
Oliver Lingnau, Michael Isak, Theresia Simon, Jennifer Husse und Gabriele Wursthorn (von links) haben Spaß bei ihrem ehrenamtllichen Engagement. | Bild: Ina Klietz

80 Gäste nutzen das Angebot

Im Katzenstüble hatte das ehrenamtliche Serviceteam in der Zwischenzeit die Tische frühlingshaft dekoriert. Gegen 11.30 Uhr erschienen dann auch die ersten Gäste und wurden freundlich begrüßt. An den unterschiedlich großen Tischen kamen die Besucher schnell ins Gespräch und genossen das gemeinschaftliche Essen. Bis 14 Uhr bewirtete das Team so rund 80 Gäste.

Leckeres Essen, gute Gespräche und zufriedene Gäste bei dem gelungenen Auftakt des Projekts „Speisestärke“ im Katzenstüble.
Leckeres Essen, gute Gespräche und zufriedene Gäste bei dem gelungenen Auftakt des Projekts „Speisestärke“ im Katzenstüble. | Bild: Ina Klietz

Der Preis für die schmackhafte Mahlzeit konnte individuell gestaltet werden nach dem Prinzip: „Jeder gibt so viel, er kann.“ Am Ende freute sich das Speisestärke-Team über eine prall gefüllte Spendenbox. „Das ist eine gute Grundlage für den nächsten Mittagstisch“, erklärte Antonia Berberich.

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Die Caritas-Mitarbeiterin koordiniert die Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen. Dazu gehört auch das Projekt „Weihnachten mal anders“, das sich insbesondere an Alleinstehende und Familien richtet und im letzten Jahr zehnjähriges Jubiläum gefeiert hat.

Seit sieben Jahren engagieren sich Annabell und Florian Schofer bei der Durchführung der Weihnachtsfeier. Daraus entwickelten die Geschwister die Idee des Projekts „Speisestärke.“ „Wir wollten Menschen die Möglichkeit bieten, während des ganzen Jahres Gemeinschaft zu erleben“, erklärt Annabell Schofer.

Von der Idee zur praktischen Umsetzung in der Küche: Annabell Schofer engagiert sich gern für Teilhabe in der Gesellschaft.
Von der Idee zur praktischen Umsetzung in der Küche: Annabell Schofer engagiert sich gern für Teilhabe in der Gesellschaft. | Bild: Ina Klietz

Angebot für Ehrenamtliche und Hungrige

Dabei verfolgen die Beiden eine doppelte Zielsetzung. Zum einen soll ein niederschwelliges Angebot für eine ehrenamtliche Tätigkeit geschaffen werden, bei der sich jeder Engagierte nach seinen Wünschen und Fähigkeiten einbringen kann. Zum anderen bietet der Mittagstisch in der Innenstadt auch Menschen mit kleinem Geldbeutel die Möglichkeit, ein gutes Essen in Gemeinschaft zu genießen.

Planungen seit dem Sommer

Seit Juli 2024 traf sich das Geschwisterpaar mit Ehrenamtlichen zur Vorbereitung des Projekts. Der Name „Speisestärke“ steht für die Stärkung von Leib und Seele beim Essen in Gemeinschaft.

„Vielleicht haben wir den Nerv der Zeit getroffen“, freut sich Annabell Schofer über den Zulauf der rund dreißig Ehrenamtlichen. Die Medizinphysikerin absolvierte die Hygieneschulung beim Gesundheitsamt und schulte die Ehrenamtlichen für den Umgang mit Lebensmitteln.

Haben die Hygiene im Griff: Gabriele Wursthorn, Annabell Schofer, Ulrike Dworschak und Petra Böhnisch (von links) gehören zum Küchenteam ...
Haben die Hygiene im Griff: Gabriele Wursthorn, Annabell Schofer, Ulrike Dworschak und Petra Böhnisch (von links) gehören zum Küchenteam des Projekts. | Bild: Ina Klietz

Reparaturcafé schießt Startkapital zu

Der Ablauf beim ersten Mittagstisches verlief reibungslos. „Wir haben für 60 Personen gekocht – aber es sind doch mehr satt geworden“, erklärt die 29-Jährige.

Dies gilt auch für Jürgen Kammerer, Michael Isak und und Thomas Krümmer. Sie gehören zu den zehn Ehrenamtlichen des Reparaturcafés der Villinger Pauluskirche. Gemeinsam entschied die Gruppe der Evangelischen Kirchengemeinde, den Mittagstisch mit einer Spende in Höhe von 1000 Euro zu unterstützen. „Das war das Startkapital für das Projekt“, freut sich Michael Isak.

Die Mitglieder des Reparaturcafés Villingen, Jürgen Kammerer, Michael Isak und Thomas Kümmerer (von links), gehören zu den Sponsoren des ...
Die Mitglieder des Reparaturcafés Villingen, Jürgen Kammerer, Michael Isak und Thomas Kümmerer (von links), gehören zu den Sponsoren des „Speisestärke“-Projekts. | Bild: Ina Klietz

Begeisterte Gäste

„Es ist toll, dass so viele gekommen sind“, erklärt die Caritas-Fundraiserin Beatrix Dammert beim Anblick der vollbesetzten Tische mit sich angeregt unterhaltenden Gästen. Die Freundinnen Christina Erjautz und Andrea Kreuz waren begeistert von dem Mittagstisch in Gemeinschaft und haben ihre Kontaktdaten für den Newsletter hinterlassen. „Wir wollen wissen, wie es weiter geht,“ sind sie gespannt.

Die Freundinnen Christina Erjautz und Andrea Kreuz (von links) freuen sich über den Mittagstisch in Gemeinschaft.
Die Freundinnen Christina Erjautz und Andrea Kreuz (von links) freuen sich über den Mittagstisch in Gemeinschaft. | Bild: Ina Klietz

Nach dem Mittagstisch in der nächsten Woche werden die beiden als Probelauf geplanten Termine des Projekts ausgewertet. Gab es genug Lebensmittel? Passen Wochentag und Räumlichkeiten? Stimmen die Abläufe? Im Frühjahr ist die Fortsetzung des wöchentlichen Mittagstischs geplant.