Für Telefonbetrüger entwickelt sich die Region zu einem lukrativen Betätigungsfeld. Innerhalb weniger Tage ergaunerten sie sich in drei Fällen insgesamt 160.000 Euro.
Am 22. und 28. September St. Georgen und Waldmössingen: Bei einer Frau erbeuteten die unbekannten Täter zunächst 100 Goldmünzen im Gesamtwert von 100.000 Euro. Nicht einmal eine Woche später wurde dann eine 67-Jährige um 12.000 Euro erleichtert. Und jetzt Rottweil: Da geht es um 50.000 Euro.
Dort brachten die Täter am Dienstag gegen 14 Uhr einen 62-jährigen Mann mit einem Schockanruf um einen hohen Bargeldbetrag. Er erhielt laut Polizei einen Anruf einer Betrügerin, die sich mit weinerlicher Stimme am Telefon als vermeintliche Tochter des Angerufenen ausgab.
Vermeintliche Anwältin will Kaution
Es handelte sich um die die übliche Masche: Da sie einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe, solle ihr Vater eine Kaution hinterlegen. Kurz darauf folgte ein Anruf einer vermeintlichen Anwältin, die eine Kautionszahlung von 50.000 Euro forderte.
Übergabe vor dem Villinger Amtsgericht
Von dem überraschenden Anruf mit der für den Mann schlimm klingenden Nachricht geschockt und in gutem Glauben, seiner Tochter zu helfen, hob der Angerufene das Geld bei seiner Bank ab. Die Betrüger lotsten ihn danach vor das Amtsgericht Villingen, wo er es übergab.
Am Abend meldete sich die richtige Tochter in Rottweil. Doch es war zu spät, das Geld ist weg.
Es handele sich inzwischen um sehr hohe Summen, räumt ein Polizeisprecher ein. Die Banken sollten inzwischen zwar sensibilisiert sein, betont er. Ist die Summe aber übergeben, sind die Täter schnell verschwunden.