Es wird ein Mammutverfahren werden: Mit neun Verhandlungstagen und 25 Zeugen.

Am Dienstag, 10. Januar, startet am Konstanzer Landgericht der Prozess gegen ein ehemaliges Mitarbeiter-Duo der Sparkasse Furtwangen, dass Bank und Kunden um viel Geld betrogen hatte.

Sechsstelliger Schaden

Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden vor, von 2013 bis 2017 vorrangig vermögende Kunden, um ihre Vermögenswerte gebracht oder Wertgegenstände gestohlen und unterschlagen zu haben.

Elf Kunden betroffen

Dabei sei ein Schaden von 836.255 Euro entstanden. „Teilweise sind aber schon Rückzahlungen erfolgt“, sagt Andreas Mathy, Sprecher der Staatsanwaltschaft Konstanz. Sodass der offene Schaden noch bei rund 600.000 Euro liege. Betroffen waren elf Kunden.

Doch: Es waren 2018 gar nicht die Kunden selbst, die die Vorgänge bemerkt und aufgedeckt hatten – sondern die Sparkasse, die intern Unstimmigkeiten festgestellt und intensiv mit den Ermittlungsbehörden zusammengearbeitet hatte. Die Innenrevision der Sparkasse wird dazu auch am Donnerstag, 12. Januar, vor Gericht aussagen.

Jahre nachdem ein Betrugsvorfall in der Sparkasse Furtwangen (auf dem Bild) aufgedeckt wurde, beginnt jetzt der Prozess gegen zwei ...
Jahre nachdem ein Betrugsvorfall in der Sparkasse Furtwangen (auf dem Bild) aufgedeckt wurde, beginnt jetzt der Prozess gegen zwei Ex-Mitarbeiter der Sparkasse. | Bild: Simon, Simone

Klar scheint: Dass das Mitarbeiter-Duo nur gemeinsam die internen Sicherheitsmaßnahmen umgehen konnte. Denn: Eigentlich arbeitet die Sparkasse nach dem Vier-Augen-Prinzip. Jeder Buchungsvorgang muss von zwei Personen gezeichnet sein.

Fristlos entlassen

Das Mitarbeiter-Duo war nach Bekanntwerden der Vorgänge von der Sparkasse fristlos entlassen worden. „Auch umfangreiche Vermögenswerte – in deutlich sechsstelliger Größenordnung – konnten bei ihnen sichergestellt werden“, sagt Mathy. Nur: Ob dieses Vermögen, wie die Vermutung nahelegt, von den einzelnen Betrugstaten stammt, lasse sich nach so langer Zeit nicht mehr genau sagen.

Mit welchen Erwartungen die Sparkasse in den Prozess geht?

So richtig will sich die Sparkasse Schwarzwald-Baar dazu nicht äußern. „Jetzt ist die Justiz am Zug und wir vertrauen auf deren Urteil“, sagt Benedikt Grießhaber, Sprecher der Sparkasse. Aufgrund des laufenden Strafverfahrens will er dazu nicht mehr sagen.

Das Urteil wird vermutlich Mitte Februar fallen.