Mehr als 20 Jahre war das Restaurant Kippys in St. Georgen Anlaufstelle für Gäste, die eine gleichermaßen bodenständige wie raffinierte Küche genießen wollten.
Benannt nach Martin Kippenberger
Aufgebaut und zwei Jahrzehnte lang betrieben wurde es von Sabine Grässlin, benannt war es nach dem Künstler Martin Kippenberger, der ein enger Freund der Kunstsammlerfamilie Grässlin war und bis zu seinem Tod 1997 auch zwei Mal für längere Zeit hier gelebt hat.
Sabine Grässlin, ausgebildete Köchin, hatte ihr Restaurant Anfang 2023 in die Hände von Carmine Galasso gegeben – der ebenfalls einen guten Ruf als Koch genießt, und zwar insbesondere für die italienische Küche.

Doch dann zwang ein Wasserschaden im Restaurant, der unbemerkt das Gemäuer zerstörte, Sabine Grässlin als Inhaberin des Gebäudes zu dem schweren Entschluss, das Restaurant aufzugeben.
Das Bedauern unter den oft treuen Kippys-Fans ist nun groß. Zumal die Schließung des Restaurants auch eine große Lücke im gastronomischen Angebot von St. Georgen hinterlässt.

„Es ist sehr bedauerlich, dass Frau Grässlin das Kippys nicht mehr öffnet“, sagt St. Georgens Bürgermeister Michael Rieger auf Nachfrage.
Ebenso bedauerlich findet er, „dass der letzte Betreiber mittlerweile in einer anderen Stadt eine Lokalität übernommen hat. Ein Verlust in der Angebotsvielfalt ist es auf alle Fälle.“

Sabine Günther ist Vorsitzende des Handels- und Gewerbevereins St. Georgen. Auch sie bedauert die Schließung. „Es ist sehr schade. Das Kippys war immer gut frequentiert und eine gastronomische Bereicherung und bot einen Mehrwert für St. Georgen.“
Nachbarn äußern ihr Bedauern
In direkter Nachbarschaft des Kippys in der Museumstraße ist das Hotel Federwerk mit dem Restaurant Feinwerk zu finden. Auch hier findet man das Aus des Kippys schade, wie Daniel Papst als derzeitiger Geschäftsführer des Hotels sagt.
„Einerseits kann man sagen, dass Konkurrenz das Geschäft belebt“, sagt Papst. Trotz oder gerade aufgrund der räumlichen Nähe der beiden Restaurants habe man aber andererseits auch immer ein kollegiales Miteinander geführt.
Die beiden Lokalitäten haben sogar direkt voneinander profitiert.
„Wir hatten häufig Tagungsgäste, die im Kippys zuletzt die italienische Küche genossen haben. Und wir haben im vergangenen Jahr sogar unsere eigene Mitarbeiter-Weihnachtsfeier im Kippys ausgerichtet“, sagt Daniel Papst.
In der Tat seien mit Sabine Grässlin in der Vergangenheit auch Gespräche geführt worden, wie sich das Kippys und das Restaurant Feinwerk ergänzen könnten. Daraus wurde nun leider nichts.