Das klingt ziemlich rekordverdächtig: 150 Mal – so oft hat Willi Hils in den vergangenen 50 Jahren Blut gespendet. Der St. Georgener hat sich dem Dienst an den Mitmenschen verschrieben. Nicht nur als Blutspender, sondern auch als Rettungssanitäter und als ehrenamtlicher Aktivist im Ortsverein des Roten Kreuzes.
„Blutspender sind Lebensretter“
„Mit zwölf Jahren habe ich zum ersten Mal mitgeholfen beim Blutspenden“, erinnert sich Hils. „Da war für mich klar, wenn ich 18 bin, möchte ich das auch“. Zunächst setzt er sich das Ziel, 100 Spenden zu erreichen. „Jetzt sind es bissle mehr geworden“, sagt er schmunzelnd.
Im Schnitt hat Hils pro Jahr dreimal Blut gespendet – insgesamt 50 Jahre zogen ins Land, um 150 Mal zu spenden. Die letzte Spende gab er im Dezember 2024 ab. Seitdem wurde er in St. Georgen bereits vom DRK-Ortsverein und der Stadtverwaltung geehrt. Im Oktober ist er zur großen Blutspenderehrung des Roten Kreuzes in Stuttgart eingeladen. „Das ist schon etwas Besonderes“, findet Hils. Was ihn dazu motiviert, immer wieder zur Blutspende zu gehen? „Ich habe einfach schon immer den Sinn darin gesehen. Denn Blutspender sind Lebensretter‘, erklärt er.
Langjähriges Engagement im DRK
Das Engagement beim DRK liegt bei Hils in der Familie: Bereits sein Großvater und seine Mutter waren dort aktiv. Im zarten Alter von zwölf Jahren wird auch Willi Hils Mitglied beim DRK – damals als Gründungsmitglied des Jugendrotkreuzes in Hornberg. An das Datum erinnert er sich noch genau: „Am 1.12.1968 wurde ich Mitglied beim DRK.“

Mit 18 Jahren folgt dann eine Ausbildung zum Rettungssanitäter. „Wenn man als Kind im Roten Kreuz aufwächst, ist das selbstverständlich, ich habe das nie hinterfragt“, sagt er über seine damalige Motivation.
Heute kann Hils auf stolze 57 Jahre Mitgliedschaft zurückblicken. Er ist Vorstandsmitglied des DRK-Kreisverbands Villingen-Schwenningen, stellvertretender Vorsitzender des DRK-Ortsvereins in St. Georgen und Leiter des Jugendrotkreuzes im Schwarzwald-Baar-Kreis.
Spenderzahl deutschlandweit rückläufig
An den heutigen Blutspenden schätzt er vor allem, dass die Wartezeiten vor Ort dank Online-Anmeldungen deutlich verkürzt werden. Früher gab es teils sehr lange Wartezeiten bei den Terminen, erinnert sich Hils.
Eine Tatsache, die er allerdings bedauert, ist, dass die Spenderzahlen in den letzten Jahren deutlich gesunken sind – und zwar deutschlandweit. In St. Georgen seien die Spenderzahlen zwar noch verhältnismäßig gut, Jedoch sei auch hier die Zahl rückläufig, sagt Hils. Im vergangenen Jahr habe es hier etwa 1000 Spender gegeben.
Jüngere Spender schwierig zu gewinnen
Was die Gründe für die rückläufigen Zahlen sind, könne er nicht sagen, betont Hils. Er bemerkt jedoch, dass vor allem jüngere Generationen eher schwierig für das Blutspenden zu gewinnen sind. Fühlen sich junge Menschen unwohl dabei? „Man wird während dem Blutabnehmen nie allein gelassen“, erklärt Hils. Keiner brauche vor irgendwas Angst zu haben.

Hils rät Blutspendern, vor der Spende viel zu trinken, „sodass man auf zwei Liter kommt“. Spender sollten nicht mit nüchternem Magen kommen. „Das macht die ganze Sache etwas humaner“, sagt er schmunzelnd.
Eine Spende rettet bis zu drei Leben
Der DRK-Blutspendedienst informiert in einer Pressemitteilung, dass in Baden-Württemberg und Hessen täglich etwa 2700 Blutspenden benötigt werden. Durch unterschiedliche Einflussfaktoren komme es zu saisonalen Schwankungen und Engpässen bei der Blutversorgung.
Weiter erklärt der Blutspendedienst, dass mit einer Blutspende rein rechnerisch bis zu drei Leben gerettet werden können. Willi Hils kann kann nur jeden nur dazu animieren, zur Blutspende zu gehen.