Badegäste des St. Georgener Klosterweihers müssen sich in dieser Saison auf verkürzte Öffnungszeiten einstellen. Grund sind die Ausbaggerarbeiten, wonach aufgrund der Munitionsfunde im vergangenen Sommer Saugarbeiten und Badebetrieb nicht mehr parallel nebeneinander her laufen dürfen.
In der Gemeinderatssitzung erläuterten Bürgermeister Michael Rieger und Carsten Dam, Geschäftsführer der Firma Amodes, die seit einem Jahr den Schlamm aus dem Naturweiher absaugt, dass aufgrund der im vergangenen Jahr gemachten Granatenfunde und der zeitweiligen Einstellung der Arbeiten daraufhin der Zeitplan eng geworden ist.
Bislang sei die Hälfte des Schlamms ausgesaugt worden. Da man, wie Stadtbaumeister Alexander Tröndle das Ziel festlegte, die Arbeiten unbedingt bis zur nächsten Frostperiode im November abgeschlossen haben wollte, müsse man jetzt jede Minute nutzen.
Da seit dem Fund von insgesamt vier Granaten ein Sicherheitsradius von 35 Metern zum Absaugbagger eingehalten werden muss, musste die Steuerung des Gerätes bereits auf eine derzeit kabelgebundene Fernbedienung umgerüstet werden. Immerhin: „Bis Mitte Mai sollen wir einen Prototypen einer Funkfernsteuerung bekommen“, so Carsten Dam.

Arbeitsbeginn jetzt um 5 Uhr
Um der Firma möglichst viel tägliche Arbeitszeit zur Verfügung stellen zu können, damit der Stadt keine zusätzlichen Kosten durch hohe Ausfallzeiten entstehen, schlug die Verwaltung vor, den täglichen Arbeitsbeginn auf fünf Uhr morgens vorzuverlegen und den Arbeitsbetrieb auf dem Weiher um 14 Uhr zu beenden.
Bei schlechter Wettervorhersage könnte die Firma Amodes dann sogar mit zwei Trupps im Zweischichtbetrieb arbeiten. Der frühere Arbeitsbeginn sei mit Amodes angesprochen, die Firma zeige sich hier kompromissbereit und würde keine zusätzlichen Zuschläge verlangen.
„Mir ist bewusst, dass wir beim Arbeitsbeginn um 5 Uhr noch im Bereich Nachtarbeitszeit sind“, sagte Bürgermeister Rieger. Nachts gelten besondere Lärmschutzbedingungen. Man wolle Gespräche mit den Anwohnern des am stärksten betroffenen Wohngebiets am Spittelberg führen und hoffe auf Verständnis für die Maßnahme.

In der Diskussion sprachen sich die Gemeinderäte dafür aus, die Öffnungszeiten zugunsten der Absaugmaßnahme zu verkürzen.
Karola Erchinger und Hedwig König (Freie Wähler) fanden, von 5 bis 14 Uhr Arbeits- und danach Badebetrieb sei ein guter Kompromiss.
Gerd Haas (Freie Wähler) regte an, bei gutem Wetter eventuell abends eine Stunde dranzuhängen. Das befürwortete auch Jochen Bäsch (FDP). „Wir müssen der Firma die Möglichkeit geben, die Arbeiten zu Ende zu bringen.“
Vincenzo Sergio (CDU) sagte, man müsse definieren, was „schlechtes Wetter“ bedeute. Rieger sagte, dass die bisherige Regelung gelte, wonach der Weiher an Tagen geschlossen bleibe, wenn die Lufttemperatur um 10 Uhr weniger als 18 Grad beträgt.
Beate Rodgers (CDU) sagte, dass die Arbeitsmaßnahme Priorität haben müsse. Kai Noel (Freie Wähler) erinnerte daran, dass die jeweiligen Öffnungszeiten breit kommuniziert werden müssten. „Es kommen viele Badegäste aus den Nachbarregionen, es wäre schade, wenn diese dann vor verschlossenen Türen stünden.“