Tennenbronn – Die Forstbetriebsgemeinschaft Tennenbronn gehört zu den regen Mitgliedern der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Schwarzwald eG (FVS) mit Sitz in Mühlenbach, vertreten durch Forstwirtschafts-Ingenieur Thomas Weißer. Dieser nahm in seiner Eigenschaft als Moderator zwischen dem Tennenbronner Verein und der FVS an der Jahreshauptversammlung der Tennenbronner Vereinigung teil.
Der Vorsitzende der Forstbetriebsgemeinschaft, Erich Kunz, erklärte den Teilnehmern der Versammlung: „Im Frühjahr ist es kaum möglich, die Jahreshauptversammlung durchzuführen, da über eine längere Zeit die dazu notwendigen Örtlichkeiten belegt sind.“ Deswegen finde er den Termin im Herbst richtig. Außerdem beginne um diese Zeit der Holzeinschlag in den Privatwäldern, und in der Versammlung würden die Waldbesitzer über forstwirtschaftliche Neuigkeiten informiert, welche noch umzusetzen seien.
Vorerst keine Busausflüge mehr
Schriftführer Stefan Allgeier rief die Ereignisse des vergangenen Jahres ins Gedächtnis: „Ein durchschnittliches Vereinsjahr einer Forstbetriebsgemeinschaft hat bekanntlich relativ wenige Höhepunkte zu bieten, das ist für uns aber eigentlich der Idealfall.“ Zu schaffen hätten den Mitgliedern allerdings Schadensereignisse wie Wind- und Schneebruch oder Käferbefall gemacht. Dem Wunsch nach einem Tagesausflug mit dem Bus konnte laut Allgeier wegen der hohen Buskosten nicht entsprochen werden. Dadurch werde es vorerst keine Ausfahrt mehr geben. Kurz vor Jahresende 2023 konnte die Forstseilwindenprüfung bei einem Unternehmen in Lauterbach abgelegt werden. Mehrere Mitglieder der Forstbetriebsgemeinschaft Tennenbronn konnten ihre eigenen Seilwinden zur Prüfung mitbringen, was bei den Teilnehmern auf Zustimmung gestoßen sei, erklärte Schriftführer Allgeier. Aus dem Geschäftsbericht von Klaus Wälde ging hervor, dass der Gemeinschaft 198 Mitglieder angehören. In diesem Jahr wurden 3128 Festmeter Rundholz an die Firma Finkbeiner geliefert. Insgesamt wurden 7315 Festmeter Holz geerntet, was etwa 4,5 Festmeter Holz je Hektar entspreche. Die Forstbetriebsgemeinschaft bewirtschaftet 1645 Hektar Waldfläche in Tennenbronn. Wälde berichtete, Borkenkäfer und Gewitterstürme hätten die Erträge geschmälert. Über die Kasse berichtete Gerhard Moosmann. Die Zahlen wurden von Kassenprüfer Winfried Ketterer bestätigt. Ortsvorsteher Manfred Moosmann führte die ohne Gegenstimmen gewährte Entlastung durch. Mithilfe einer Bildpräsentation schilderte Thomas Weißer von FVS die Situation am Holzmarkt. Eine Kernaussage war: „Die Forst- und Holzwirtschaft zeigt sich gegenüber der allgemein gedämpften Konjunktur recht robust. Die Waldbestände sind sehr niedrig, bereitgestelltes Holz wird zeitnah abgeholt, Rundholzpreise wurden fortgeschrieben, teilweise leicht angehoben.“ Weißer sprach von einer stabiler Nachfrage. Er könne den Forstbetrieben empfehlen, planmäßig Frischholz einzuschlagen. Anschließend stellte sich Joachim Bea, der neue stellvertretende Amtsleiter im Forstamt Rottweil, den Waldbesitzern vor, und Revierleiter Jürgen Obergfell sprach über den Klimawandel.
Mischwälder sind die Zukunft
Obergfell erklärte, welche Baumarten es bis 2100 im Tennenbronner Wald noch geben werde. So wirklich gut gehe es dem Wald, besonders der Fichte, dann nicht mehr. Deshalb müssten – egal um welche Lagen es sich handele – Mischwälder angelegt werden. Bei den Laubbäumen setze das Forstamt auf Eichen, Hainbuchen, Linden, Spitzahorn und Kirsche; bei den Nadelbäumen auf Kiefer und alternative Nadelbäume wie die Libanonzeder, die Japanische Lärche und die Douglasie. Weitere alternative Baumarten seien Laubbäume wie Hybridnuss oder Baumhasel.