Tennenbronn – Die Löwen-Apotheke in Tennenbronn wird am heutigen Freitag 50 Jahre alt. Viel habe sich in diesen Jahrzehnten verändert, konstatiert Eigentümer Cajetan Rapp im Rückblick.

Blättert der jetzige Inhaber in alten Unterlagen, findet er Zeitungsausschnitte über die Eröffnung der Apotheke vor 50 Jahren. Für Tennenbronn war die Eröffnung der Apotheke ein klarer Zugewinn. Endlich hatte sich des Bürgermeisters Wunsch erfüllt, und die Bevölkerung konnte nun Arzneien und ärztliche Verordnungen im Dorf besorgen.

Heute, Freitag, 27. September, sind es auf den Tag genau 50 Jahre her, seit die Löwen-Apotheke im jetzt zu Schramberg gehörenden Dorf eröffnet hat. Apothekerin Uta Rapp hatte den Schritt gewagt, nachdem sie mit ihrer Familie, Ehemann und zwei Kindern von München nach Tennenbronn gezogen war. Dann wurde die Löwenstraße um einen weiteren Geschäftsbetrieb bereichert.

Von Cajetan Rapp, dem heutigen Inhaber der Apotheke, ist zu erfahren, dass vor 25 Jahren der Umzug von der Löwenstraße an den heutigen Standort erfolgte. Im ehemaligen Modehaus Fichter an der Hauptstraße 39/1 entstand nach einem gründlichen Gebäudeumbau die nun mit barrierefreiem Zugang versehene heutige Apotheke, die Cajetan Rapp seither in der Nachfolge führt. Von sieben Mitarbeiterinnen werden die Kunden bedient, wobei zahlreiche Stammkunden seit Jahren in die Apotheke kommen.

Für Rapp begann die Apotheker-Laufbahn mit dem Studium der Pharmazie in Erlangen, das er 1996 erfolgreich abschloss. „Dann hat mich die Bundeswehr nach dem Studium geholt.“ Rapp lacht, als er dazu sagt: „Irgendein Mitarbeiter im Kreiswehrersatzamt Erlangen hat sich an mich erinnert.“ Als Wehrpflichtiger diente Cajetan Rapp als Apotheker bei der Bundeswehr im Offiziersrang. „Für mich bot diese Zeit die Möglichkeit, Apotheke aus einer gänzlich anderen Sicht kennenzulernen.“ Und: „Ab 2000 war ich Angestellter im mütterlichen Betrieb“, zeigt sich Cajetan Rapp dankbar. „Als meine Mutter nach 30 Jahren 2004 die Apotheke abgab, übernahm ich deren Leitung“, erklärte Rapp anschaulich.

In den zurückliegenden Jahren haben sich die Anforderungen an Apotheken grundsätzlich verändert. So sind die medizinischen Präparate nicht weniger geworden. Dafür gibt es von verschiedenen Medikamenten gleich mehrere Hersteller, die das Medikament nachbauen, mit denselben Eigenschaften wie die ursprünglich originale Rezeptur. Hierbei werde umgangssprachlich von Generika gesprochen: „Früher war ein Produkt vorzuhalten, heute ist die Lagerung bei etlichen Produkten auf drei Schubladen oder mehr verteilt.“

Was früher der Mikrofilm mit Lesegerät war, ist heute in die Kasse integriert. Dort lässt es sich zeitnah feststellen, ob das Medikament beim Großhandel am Lager ist und somit durch einen Kurierdienst in der Regel noch am selben Tag ausgeliefert werden kann. Bei einer Sache entstehen beim Apotheker Sorgenfalten: Wenn die Vergütung angesprochen wird.

Seit zwölf Jahren wurde diese nicht angepasst. So stehe das Verhältnis von Arbeits- und Zeitaufwand, zum Beispiel beim Anrühren einer Salbe, in keinem Verhältnis zum Ertrag. Das Anpassen der Honorierung ist allerdings ausgefallen und überfällig. Deswegen haben die Apotheker im vergangenen Jahr an zwei Tagen gestreikt, nicht geöffnet, um in der Öffentlichkeit Aufmerksamkeit zu erlangen.

Das elektronische Rezept hat zumindest am Anfang für Verwirrung gesorgt. „Mittlerweile, seit der verpflichtenden Einführung zum 1. Januar, läuft es besser mit der Rezeptausgabe. Für Hilfsmittel werden nach wie vor Rezepte in Papierform verschrieben, ergänzt Cajetan Rapp.