Triberg – Hoch hinauf in die Retsche entführte das Kinderferienprogramm der Stadt Triberg etwa 25 Kinder an einem erneut schönen Tag in den Sommerferien. Der Bezirksimkerverein Triberg und Umgebung hatte sie eingeladen, Biene Maja und ihre Freunde näher kennenzulernen.

Helmut Finkbeiner, der Vorsitzende der Imker, erwartete die Kinder bereits am Lehrbienenstand mit zweien seiner Töchter. Die Kinder samt einiger Eltern waren in Begleitung von Sabrina-Janine Freudig von der Stadtverwaltung vom Treffpunkt Schwarzwald-Gymnasium dorthin gekommen.

Während sich die Mädchen und Jungs nach dem anstrengenden Aufstieg zunächst etwas ausruhten, erzählte ihnen der Imker ein wenig über die Geschichte der uralten Insekten, die sich der Mensch irgendwann einmal nutzbar machte. Dies auch deshalb, weil die Menschen feststellten, dass der Honig nicht nur nahrhaft, sondern auch überaus lecker ist. Vom hohlen Baumstamm bis hin zu den heutigen Bienenstöcken mit ihren Zargen und Rähmchen war es ein weiter Schritt, berichtete Finkbeiner.

An einem der Völker zeigte er den Kindern, dass Bienen eigentlich sehr friedlich sind – sie stechen nur dann, wenn sie sich bedroht fühlen. Er holte – ohne jeglichen Schutz, nur bewaffnet mit dem sogenannten Smoker, der den Bienen durch seinen Rauch einen Waldbrand vorgaukelt, eine Bienenwabe heraus.

„Dann schlagen die sich mit dem vorhandenen Honig den Magen voll. Und damit sie dann nicht auch noch die Flucht ergreifen, hören wir auf damit, sie einzuräuchern“, betonte er. Er zeigte ihnen auch, dass Bienen eigentlich nicht sehr gerne stechen. Er strich mit der Hand über die vielen Bienen und nichts passierte. Ganz Mutige unter den Jungs und Mädels taten es ihm nach. Etwas Besonderes kam danach: Jeder durfte probieren, wie lecker echter Bienenhonig schmecken kann – direkt aus der Wabe.

Nach einem kleinen Lauf mit einem wassergefüllten Löffel war es dann soweit: Jedes Kind bekam eine kleine Leckerei und am Ende gab es noch Würstchen für alle, die Finkbeiners Töchter auf dem Grill zubereitet hatten.

Wie Finkbeiner im Gespräch mit unserer Redaktion sagte, würden ohne den Einsatz der Imker wohl nur wenige Bienenvölker den kommenden Winter überstehen. Denn nach den vielen Regentagen und den nur wenigen Tagen, an denen die kleinen Hautflügler Nektar sammeln und einlagern konnten, mussten viele Imker bereits sehr früh – manche schon im Frühjahr – zufüttern. Sogenannter Futterteig, der aus Zucker gefertigt wird, war da zunächst Mittel der Wahl.

Auch die Waldhonige fielen den teils heftigen Regenfällen zum Opfer, denn Fichten- und Tannenhonig wird aus Honigtau gewonnen, den Ausscheidungen der Fichten- respektive Tannenlaus. Nur der zwar sehr schmackhafte, aber schwer zu gewinnende Zementhonig war zum Leidwesen der Imker eingetragen worden.

Die Völker selbst seien, dank guter Pflege durch die Imker, in einem durchaus guten Zustand. Nach dem Abschleudern der nur wenigen Tracht wurde zumeist schon die Varroa-Behandlung vorgenommen, die Mehrzahl der Imker sei bereits dabei, den Völkern hochkonzentriertes Zuckerwasser zu füttern.