Reges Interesse gab es an der Impfaktion des Landkreises, die am Triberger Marktplatz stattfand. 87 Menschen ließen sich dort ihre Spritze gegen das Coronavirus geben. Als die Impfkampagne in Deutschland in den Impfzentren startete, gab es viel Kritik – zu kompliziert in der Anmeldung, telefonisch kein Durchkommen, zu lange Wartezeiten. Einen Schub gab es, als niedergelassene Ärzte sowie die Betriebsärzte in die Immunisierungskampagne eingriffen. Nun aber, da sowohl Impfstoffe in reichlichen Mengen vorhanden als auch die Wartezeiten kein Thema mehr sind, begann vor dem Urlaub eine allgemeine Impfmüdigkeit, viele ließen ihre Termine ohne Absage verstreichen oder kamen nicht zur Zweitimpfung. Bundesweit sind zurzeit rund 61 Prozent vollständig gegen Covid-19 geimpft, mindestens einmal sind es etwa 65,5 Prozent.
Impfbus seit Wochen unterwegs
Wenn nun der Prophet nicht zum Berg kommt, dann muss halt der Berg zum Propheten kommen – daher ist seit Wochen der Impfbus des Kreisimpfzentrums unterwegs und macht in vielen Gemeinden Halt – so am Donnerstag, 2. September, auch in Triberg auf dem Marktplatz. „Er bietet allen, die sich gegen Corona impfen lassen möchten, spontan und unkompliziert direkt vor Ort die Möglichkeit dazu“, teilte im Vorfeld die Stadtverwaltung mit. Ohne vorherige Anmeldung konnten Interessierte zwischen 15 und 18 Uhr kommen, um die schützende Spritze zu erhalten. Zur Verfügung standen die Impfstoffe von Johnson & Johnson und Biontech/Pfizer. „Wenn um 18 Uhr immer noch Impfwillige dastehen, werden wir sicher nicht wegfahren, ohne diese zu impfen“, verdeutlichte Silke Schmid vom Impfteam im Gespräch.
Menschen bevorzugen Biontech-Impfstoff
Bei leicht unterkühltem Kaiserwetter sorgte der Impfbus für leichtes Chaos in der Stadtmitte, denn obwohl Parkverbot verordnet war, mussten sich etliche dennoch dort breitmachen. Und wohl auch wegen des tollen Wetters kamen wirklich viele Impfwillige. Die große Mehrheit hielt sich an Biontech, andere aber nahmen auch den Johnson & Johnson-Impfstoff, schon deshalb, weil hier nur eine Impfung notwendig ist. Es kamen aber auch einige Eltern mit ihren über Zwölfjährigen, die einfach auf Nummer Sicher gehen wollten. Erschienen war unter anderem ein junger Fußballspieler aus Schönwald. „Ich habe mich entschieden, den ständigen Testungen und dem ganzen Hickhack entgegen zu treten und habe mir heute meine erste Dosis Biontech geholt. Das war hier so unkompliziert, ich kann es nur empfehlen“, betonte er im Gespräch.