Unterkirnach – Bei der Abwasserentsorgung möchte die Gemeinde Unterkirnach in den kommenden Jahren autark bleiben. Ein Anschluss an die Kläranlage in Villingen ist vorerst nicht mehr geplant. Darauf habe sich der Gemeinderat verständigt, berichtete Bürgermeister Andreas Braun jetzt. Eine Anhebung der Schmutzwassergebühr lasse sich aber nicht vermeiden.
Um die Kläranlage weiter betreiben zu können, braucht es eine neue wasserrechtliche Erlaubnis. Die möchte die Gemeinde jetzt, um Betriebssicherheit zu bekommen, für 15 Jahre beantragen. Ohne Investitionen wird das allerdings nicht möglich sein. So müssen jetzt zum Beispiel in einem Nachklärbecken, bis auf die Antriebseinheit, sämtliche Teile ersetzt werden. 80.000 Euro plane die Gemeinde künftig jährlich für Investitionen in der Kläranlage ein, sagt Bürgermeister Andreas Braun.
Von der Entscheidung zugunsten der eigenen Kläranlage werden auch die Bürger profitieren. Zwar muss die Abwassergebühr erhöht werden, die Erhöhung könne so aber deutlich niedriger ausfallen als bei einem Anschluss an die Villinger Kläranlage. Weit über zwei Millionen Euro müsste die Gemeinde dafür kalkulieren, so erste Berechnungen. Ein Anschluss an die Villinger Kläranlage war im Gespräch, weil die Unterkirnacher Anlage beim geklärten Wasser zwar gute Werte liefert, aber neue gesetzliche Vorgaben einer zusätzlichen Klärstufe nicht erfüllen kann. Zuletzt hatte die Stadt Villingen-Schwenningen aber signalisiert, sie brauche freie Kapazitäten der eigenen Anlage für prognostizierte Bevölkerungszuwächse.
Die Kosten der Abwasseraufbereitung können durch Minderausgaben oder Mehreinnahmen bei anderen Haushaltsstellen nicht ausgeglichen werden. Die Gebühren müssen kostendeckend sein. Deshalb beschloss der Gemeinderat jetzt eine Erhöhung der Schmutzwassergebühr um 68 Cent auf 2,66 Euro pro Kubikmeter. Die Gebühr auf Niederschlagswasser bleibt unverändert bei 22 Cent pro Quadratmeter versiegelter Fläche.