Unterkirnach – Am Sonntag war Markttag auf dem Mühlenplatz. Der Naturparkmarkt lockte einmal mehr zahlreiche Besucher in die Unterkirnacher Ortsmitte zum Bummeln und Kennenlernen vielfältiger regionaler Produkte.

Der Naturparkmarkt stehe auch für eine künftig nachhaltige Entwicklung der Region, betonte Karin Lanzen, Projektkoordinatorin des Naturparks Südschwarzwald, bei der Eröffnung des Marktes in Unterkirnach. Alle Besucher und Beschicker des Marktes seien Teil der Landschaft dieser Region und ihrer Natur. Mit dem Einkauf auf dem Markt unterstütze jeder „den Erhalt der tollen Südschwarzwälder Landschaft“.

Zur Veranschaulichung nannte sie das Beispiel des Honigs: Wer auf dem Naturparkmarkt ein Glas Honig kauft, sorgt dafür, dass auch künftig Bienen die vielen Obstbäume bestäuben können. Die Obstbäume wiederum sind aus vielen Teilen des Schwarzwaldes nicht wegzudenken.

Die Organisation des Naturparkmarktes lag im Unterkirnacher Rathaus in der Hand von Bianca Schweiger. Mit „viel Herzblut, Leidenschaft und Freude“ habe sie auch dieses Mal wieder einen „ganz tollen Markt auf die Beine gestellt“, dankte ihr Bürgermeister Andreas Braun ausdrücklich.

Die Vielfalt des Angebotes sprach derweil für sich. 27 Anbieter und damit deutlich mehr als schon in manchem früheren Jahr waren am Sonntag beim Naturparkmarkt in Unterkirnach vertreten. Ihre Angebotspalette umfasste zahlreiche in der Region produzierte Lebensmittel, aber auch viele andere Produkte.

Altes Handwerk der Region

Interessiert verfolgten die Marktbesucher zudem die Arbeiten der Handwerker. Sandra Fürderer und Sandra Schuler zeigten, wie viel Arbeit und Liebe zum Detail in der Herstellung jedes einzelnen Strohschuhs steckt. Korbmacher Ulrich Grießhaber aus Tennenbronn flocht derweil Weidenrute um Weidenrute zu Körben.

Trotz der frischen herbstlichen Temperaturen lud der Naturparkmarkt aber nicht nur zum Einkaufsbummel, sondern auch zum Verweilen. Die Schochenbacher Musikanten spielten auf und im Mühlenpavillon standen Tische bereit, um das an den Marktständen zubereitete gleich vor Ort zu verzehren. Unumwundene Stars des Naturparkmarktes waren allerdings am Nachmittag flauschige Vierbeiner: Dabei handelt es sich um Alpakas des Hofs Schöndienst. Ihrem Charme zu widerstehen, fällt nicht nur ausgesprochenen Tierfreunden schwer.

Vieles war in Unterkirnach auch für die kleinen Besucher geboten. Ganz hoch im Kurs steht regelmäßig die Kinderkochschule des Naturparks Südschwarzwald. Tiago und Leandro sind zwei der Kinder, die auf das Kochen unter Anleitung der Profis vom Naturpark hinfieberten. Schon im vergangenen Jahr waren die beiden Jungs dabei. Auch jetzt schnippelten und rührten sie fleißig für ihr selbst gemachtes Ketchup, das komplett ohne raffinierten Zucker auskommt. Die notwendige Süße kommt hierbei vom Obst. Den Jungs schmeckt das sichtlich mindestens ebenso gut. Zusätzlich zum gesunden Ketchup stand am Sonntag eingelegtes Gemüse auf dem Kochplan beim Naturparkmarkt.

Einige Meter weiter ist Melinda konzentriert dabei, einen Stern aus Weidenruten zu flechten. Mit Korbmacher Ulrich Grießhaber ist Dirk Bader nach Unterkirnach gekommen. Er leitet die kleine Besucherin aus Ulm an. „Der Stern wird in meinem Kinderzimmer aufgehängt“, verkündet Melinda stolz nach getanem Werk. Nicht weniger gefragt war zudem das Bastelangebot mit der Farbschleuder und der Dauerbrenner Kinderschminken des Teams der Spielscheune. Das Angebot des Naturparkmarkts abgerundet hat am Sonntag die Öffnung der Kirnachmühle. Am Mühlenplatz sorgt sie nicht nur für ein wunderschönes Schwarzwälder Ambiente. Sie steht auch für Regionalität, denn in Mühlen wie der Kirnachmühle wurde früher das Mehl der örtlichen Bauern gemahlen.