Seit Jahresbeginn verunsichert eine Serie von Einbrüchen die Menschen in Villingen-Schwenningen, in den Ortsteilen und in Nachbargemeinden. 39 Taten wurden bis Ende Februar verübt oder zumindest versucht, darunter auch mehrere im Villinger Kurgebiet.
Dort macht jetzt ein Bewohner mobil: Am kommenden Sonntag, 8. März, findet auf Initiative von Rudolf Reim aus dem Hubertusweg ein Treffen für alle interessierten Anwohner statt, mit dem Ziel, sich untereinander besser zu vernetzen. Eine diesbezügliche E-Mail von ihm an 60 Adressen wurde vielfach weitergeleitet, die Resonanz sei sehr groß. „Ein Netzwerk von aufmerksamen Nachbarn ist besser als jede Alarmanlage“, davon ist Rudolf Reim überzeugt.
Gegen die Anonymität
Er selbst lebt seit 2016 in Villingen. „Ich merke immer wieder, dass man sich nicht unbedingt kennt, auch wenn man im gleichen Quartier lebt“, sagt er. Das Treffen findet um 19 Uhr in der Parkresidenz am Germanswald statt, die hierfür einen Raum zur Verfügung stellt.
Reims Ziel: Dass an diesem Abend möglichst viele Ideen gesammelt werden, wie sich die Nachbarn besser miteinander vernetzen und durch erhöhte Aufmerksamkeit Einbrüche und andere Straftaten verhindern können. „Wenn sich das herumspricht, schreckt das potenzielle Täter womöglich auch ab“, hofft er.
Die Idee der vernetzten Nachbarschaft funktioniere theoretisch in jedem Wohngebiet – man müsse die Menschen nur zusammenbringen. Genau das soll nun geschehen. Denkbar seien beispielsweise nach Straßen geordnete Whatsapp-Gruppen. „Wenn ich zum Beispiel weiß, dass Nachbar XY im Urlaub ist, dann weiß ich auch, dass da kein Lieferwagen vor der Haustür stehen dürfte, der gerade mit Kisten aus dem Haus beladen wird“, nennt er ein Beispiel.
„Ich hätte auch kein Problem damit, wenn ein Nachbar in meiner Abwesenheit mal kurz eine Runde ums Haus dreht und nach dem Rechten sieht.“ Prävention sei wichtig, sagt auch Dieter Popp vom Polizeipräsidium Konstanz. Die Polizei rät unter anderem, das Haus immer gut zu verschließen, die Jalousien herunterzulassen und wenn möglich, Kameras zu installieren. Für Türen und Fenster gebe es spezielle Sicherungen. „Der Tod eines Einbrechers ist die Zeit. Wenn er merkt, dass er zu lange braucht, um in ein Domizil zu gelangen, geht er wieder“, erläutert Popp.