Das Jazz-Festival "VS-swingt" ist tot. Stattdessen soll nun ein Jugendmusikfestival aus der Taufe gehoben werden. Das Kulturamt hat nach SÜDKURIER-Informationen jetzt eine erste Konzeption vorgelegt. Drei Tage lang soll es im Oktober 2019 mit täglich fünf verschiedenen Bands aus den Bereich Rock, Pop und Hiphop rund gehen. 90 000 Euro will das Kulturamt dafür beim Gemeinderat beantragen. Die Wahl der Veranstaltungsstätte hat bereits erste Irritationen ausgelöst. Denn das dreitägige Jugendmusikfestival soll in der neuen Schwenninger Neckarhalle abgehalten werden.
Nach dem Ende des Villinger Jazzfestivals, das wirtschaftlich nicht mehr erfolgreich war, hat der Gemeinderat das Kulturamt aufgefordert, eine Nachfolgeveranstaltung zu konzipieren. Im vergangenen Jahr viel der Neustart wegen Überlastung des Kulturamtes aus. Inzwischen hat der Jugendgemeinderat die Forderung erheben, die Stadt möge endlich etwas für junge Leute anbieten. Diese Überlegungen führten nun zur Idee eines Jugendmusikfestivals im nächsten Jahr.
Das neue Konzept wurde nach SÜDKURIER-Informationen am Donnerstag dieser Woche in erster Fassung im Kulturbeirat der Stadt präsentiert. Dort soll es neben einigen Optimierungsvorschlägen und Ergänzungen insgesamt viel Zustimmung für das Konzept gegeben haben. Die Mitglieder, bestehend aus Stadträten, Kulturfachleuten und Mitarbeitern der Stadt, erklärten wohlwollend, es sei richtig, dass die Stadt endlich etwas Kulturelles für die Jugend anbiete. Vorgesehen ist auch, dass Jugendliche selbst bei der Gestaltung des Musikprogramms maßgeblich mitwirken und die Bands auswählen. Dabei soll auch der Jugendgemeinderat mitwirken.
Irritationen löste bei Beobachtern der Umstand aus, dass das Musikfestival in der neuen Neckarhalle stattfinden soll, die im Januar in Betrieb geht. Die Kritik daran: Zum Jahresende soll auch das neue Jugendkulturzentrum am Klosterhof für 2,5 Millionen Euro eingeweiht werden, die eigentlich für solche Veranstaltungen der richtige Ort sei. Hier, so der Vorwurf, werde die das Jugendkulturzentrum, das erste Mitte 2019 erst richtig in Fahrt kommen werde, vom städtischen Kulturamt kannibalisiert. Ein Mitglied des Kulturbeirates sieht dies aber anders. Die Wahl der Neckarhalle sei wohl deshalb erfolgt, weil dies die größere Halle sei und mehr Publikum aufnehmen könne. Die Neckarhalle sei ja konzeptionell keine Festhalle wie die Neue Tonhalle in Villingen. Deren Konzept sei stärker auf Veranstaltungen von Vereinen, Jugendlichen und der Hochschule ausgerichtet. Insofern passe auch ein Jugendmusikfestival dorthin.
Im Übrigen ist diese Diskussion noch nicht zu Ende geführt. Das Kulturamt soll nun sein bisheriges Konzept verbessern und detaillierter ausarbeiten, bevor es dann in den nächsten Wochen im Verwaltungsausschuss und im Gemeinderat beraten und entschieden wird.