Sie haben über 45 Stunden ein Lokalradio übers Internet betrieben und wurden dafür von ihrem Publikum gelobt und gefeiert: Die Moderatoren von „Radio Wuescht zwei, drei, vier“, die drei Tage lang ein närrisches Programm in die Wohnzimmer brachten. Das soll keine Eintagsfliege gewesen sein, sagte gestern Anselm Säger, der Chef der Narrozunft, der selbst einige Stunden am Mikrofon saß.

„Wir haben unglaublich viele und positive Rückmeldungen bekommen“, freute sich der Zunftchef. „Ich kann mir vorstellen, dass wir dieses Radio auch in Zukunft weiterbetreiben.“ Säger will daher ausloten, ob er ein Radio-Team zusammenbekommt, dass bei der nächsten Fastnacht wieder an den Start geht. Vielleicht in etwas reduziertem Umfang. Denn in diesem Jahr war das Radio ein Ersatz für die ausgefallene Fastnacht und wurde damit sehr intensiv betrieben. Im nächsten Jahr, das hoffen alle, wird die Straßenfastnacht wieder stattfinden. Gleichwohl sieht Säger auch in der Zeit nach Corona durchaus Bedarf für einen närrischen Sender. Beispielsweise für ältere Personen, die nicht mehr in die Stadt wollen oder können. Oder für Freunde der Villinger Fastnacht, die auswärts wohnen und per Radio dabei sein wollen. Und für alle, die gerne heimische Fastnachtsmusik hören.

Das Fastnachtsradio und sein Erfolg ist einigen jungen Leuten aus der Wueschtgruppe der Narrozunft zu verdanken, insbesondere in Person von Kathi Furtwängler. Die Hobby-DJane hatte die Idee und ein Konzept, am Fastachtssamstag ein Wueschtradio zu realisieren. Das war der Anstoß für die Zunft, ein Radioprogramm von Samstag bis Montag anzubieten, um den Leuten Fastnacht ins Wohnzimmer zu bringen und sie „daheim zu halten“, wie Anselm Säger sagt. Das Team um Kathi Furtwängler hat dafür immense Vorarbeiten geleistet. Der Mix aus Informationen zur Fastnacht und seinen Vereinen, aus Party- und Villinger Fasnetmusik, aus Spaß und sogar kirchlichem Segen kam bei vielen Hörern sehr gut an. Zu Spitzenzeiten erreichte „Radio Wuescht“ bis zu 1500 Haushalte. Das konnte sehen lassen.