Möglicherweise droht der Katzenmusik Ungemach, wie es für den Verein schlimmer kaum vorstellbar ist. Eine Anwohnerin der Villinger Innenstadt befürchtet, dass vom großen Narrentreffen am 14. und 15. Januar zum 150-jährigen Jubiläum zu viel Lärm ausgeht. Sie hat daher einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht Freiburg gestellt, um die Veranstaltung zu verhindern.

Es treffe zu, dass eine Anwohnerin den Eilantrag gegen das Narrentreffen gestellt habe, erklärt der Vorsitzende Richter am Verwaltungsgericht und Pressesprecher am Verwaltungsgericht Freiburg, Klaus Döll, auf Anfrage.

Ob sich der Eilantrag gegen die Veranstaltung als ganze richtet oder gegen einzelne, lärmintensive Programmpunkte, kann Döll nicht beantworten: „Zu der Frage, welche Teile der Veranstaltung betroffen sind, kann ich derzeit keine Auskunft geben.“ Der von einer Laiin gestellte Antrag sei auslegungsbedürftig.

Welchen Umfang die zuständige Kammer dem Antrag beimisst, müsse die Kammer selbst entscheiden und wird vermutlich auch Gegenstand der gerichtlichen Entscheidung sein. Näheres könne erst mitgeteilt werden, wenn die Entscheidung ergangen sei.

Derzeit laufe noch die der Stadt Villingen-Schwenningen gesetzte Frist zur Abgabe einer Stellungnahme. Eine Entscheidung des Gerichts solle im Laufe der Woche erfolgen. Einen genauen Zeitpunkt könne Döll aber derzeit noch nicht mitteilen.

„Da es sich um ein laufendes Verfahren handelt, kann ich derzeit dazu nichts sagen.“
Dominik Schaaf, Generalfeldmarschall

Unter Umständen stehen also die gesamten Festivitäten zum 150-jährigen Bestehen der Villinger Katzenmusik auf Messers Schneide. Das wäre für den engeren Kreis der rund 300 Mitglieder eine Katastrophe, die Jahre lange Vorarbeit wäre dahin, zig Tausende Euro umsonst ausgegeben, bis zu 4000 Narren, die erwartet werden, müsste die Katzenmusik im Fall des Falles wieder absagen, Stüble könnten nicht öffnen.

Wecken abgesagt

Schon jetzt versuchen die Katzenmusiker das Schlimmste zu verhindern und guten Willen zu zeigen. Das Wecken am Sonntag, 15. Januar, um 6 Uhr ist bereits vom Programm gestrichen. Auch die ursprünglich vorgesehene Freinacht verfolgt der Verein bereits seit einiger Zeit nicht weiter. Schon jetzt hat die Katzenmusik bestimmt, dass alle Stüble spätestens um 3 Uhr schließen.

Verein schweigt

Generalfeldmarshall Dominik Schaaf gibt sich äußerlich ruhig zum Eilantrag gegen das Narrentreffen, doch innerlich dürfte es in ihm brodeln.
Generalfeldmarshall Dominik Schaaf gibt sich äußerlich ruhig zum Eilantrag gegen das Narrentreffen, doch innerlich dürfte es in ihm brodeln. | Bild: Sprich, Roland

Doch wie äußert sich der Vereinsvorsitzende und Generalfeldmarschall Dominik Schaaf zur gerichtlichen Auseinandersetzung? „Dazu kann ich kein Wort sagen, da es sich um ein laufendes Verfahren handelt“, betont. Zudem sei nicht die Katzenmusik die Beklagte, sondern die Stadtverwaltung. Doch wer ihn kennt, weiß, dass er innerlich brodelt, zuviel hat nicht nur er, sondern der gesamte Verein investiert.

Auch die Stadtverwaltung Villingen-Schwenningen möchte sich nicht äußern. Eine Stellungnahme sei abgegeben worden, alles andere sei nun Sache des Verwaltungsgerichts Freiburg, betont Verwaltungssprecherin Oxana Zapf.

Das könnte Sie auch interessieren