Seit Donnerstag und noch bis Sonntag liegt der Fokus der rund 90 Aussteller – wegen Corona viel weniger als üblich – auf den Themen Bauen, Handwerk und Energie. Der Besucherandrang am ersten Tag war noch sehr überschaubar. Das dürfte sich am Wochenende ändern.
Was gibt‘s zu sehen? Der SÜDKURIER war schon mal vor Ort und hat gekiebitzt. Ganz klar: Im Mittelpunkt der Verbrauchermesse stehen die Themen Bauen, Handwerk und Energie. Aber auch andere, exotischere Themen, sind zu sehen. So bieten zwei Aussteller Beratung und Serviceleistungen im Bereich von Elektrosmog, Wasseradern und Erdstrahlung an. Während sich die mögliche Belastung durch Funkwellen noch messtechnisch nachweisen lässt, gibt es beim Einfluss durch Wasseradern keine wissenschaftlich haltbaren Beweise. Das geben auch die Aussteller zu. Dennoch sind es nicht wenige Besucher, die sich hier informieren, um sich selbst eine Meinung bilden zu können.

Im Kontrast dazu das Angebot einer Firma aus Flensburg. Sie bietet Saunas, Gartenhäuser und Whirlpools aus Holz an. „Man spürt deutlich, wie die Leute wieder raus wollen und dafür auch Geld ausgeben, zumal sie in diesen Zeiten weniger verreisen können“, erklärt Jörg Puttins, Verkaufsleiter von Scandinavic Wood Art.

Über alles rund um das Thema Photovoltaik kann man sich bei Benjamin Kienzler beraten lassen. Der Zimmermeister aus Vöhrenbach hat hier ein zweites Standbein aufgebaut und freut sich über das große Interesse der Messebesucher. „Diese Technologie ist für viele immer noch ein Buch mit sieben Siegeln und wir erklären den Leuten anschaulich, wie sie die Energie der Sonne optimal für sich nutzen können“, so Kienzler.

Um Strom geht es auch bei den Studenten der Universität Stuttgart. Sie präsentieren einen selbstgebauten Elektro-Rennwagen. Mit dem haben sie im Wettbewerb mit 150 Europäischen Universitäten bei der diesjährigen „Formula Student“ auf dem Hockenheimring den ersten Platz belegt. Die Tests dazu durften sie im Vorfeld unter anderem auf dem Schwenninger Messegelände durchführen.

Nicht ganz so schnell, aber extrem energiesparend, sind mittlerweile einige Mitarbeiter der Technischen Dienste der Stadt Villingen-Schwenningen unterwegs. Ansgar Kundinger, beim Grünflächenamt zuständig für das Mobilitätsmanagement, erklärt den Besuchern den Einsatz und die Vorteile der neuen Elektro-Lastenfahrräder, von denen bereits zwei Stück in der Stadt im Einsatz sind. „Es ist keine Frage, dass derartige alternative Antriebsformen immer mehr kommen, und wir evaluieren ständig, was bei uns passt und was eventuell immer noch zu teuer ist“, so Kundinger.
Beim Rundgang stößt man auch auf Rainer Müldner, den Chef der Wohnbaugesellschaft VS. Auch er zeigt sich begeistert, was mittlerweile im Energie-Sektor an neuen Technologien angeboten wird. „Generell setzen wir hier verstärkt auf Nachhaltigkeit, müssen aber auch immer die Kosten im Auge behalten. Bei jedem neuen Wohnbauprojekt betrachten wir immer wieder ergebnisoffen alle Möglichkeiten und entscheiden nach sorgfältiger Abwägung aller Fakten für die jeweils beste Technologie“, erklärt Müldner. So ist der am Stand gezeigte Eisspeicher für ihn durchaus interessant. Aber auch andere Varianten wie die Energierückgewinnung aus den „warmen“ Abwasserleitungen kann er sich zukünftig durchaus vorstellen.

Auch wenn es dieses mal nur eine „Messe light“ ist, so sind die aktuellen Themen durchaus schwergewichtig und treffen eindeutig den Trend zu mehr Nachhaltigkeit und Reduzierung von CO2-Ausstoß, sei es im Bereich der Mobilität bis hin zum Wohnungsbau. Interessierte können die Messe noch bis einschließlich Sonntag besuchen. Für den Besuch gelten die 3G-Regeln sowie eine Registrierung, entweder am Eingang oder vorab über das Internet.