Einen bunten Themenstrauß hatte das Leitungs-Team der Bruderhausdiakonie Christine Trein (Regionalleiterin Schwarzwald-Baar/Heuberg), Iris Wößner (Fachbereichsleiterin für Bildung und Arbeit), Sandra Ostertag und Katerina Olbrich (Fachbereichs- sowie Bereichsleiterin für Behindertenhilfe) beim Besuch der grünen Wahlkreisabgeordneten Martina Braun auf dem Fischerhof in Hammereisenbach zusammengestellt. Das berichtet Martina Braun in einer Pressemitteilung.

Kleinteiligkeit bedeutet auch viel Zusatzarbeit

Fachliche Anforderungen, die Teilhabe behinderter Menschen sowie die Inklusion führten immer wieder dazu, dass auch dezentrale Standorte hinterfragt würden. „Einerseits gibt es den Wunsch nach Dezentralität, aber die Kleinteiligkeit bringt eben die speziellen Herausforderungen des Personaleinsatzes, des Ausfallmanagements beim Personal und auch teilweise Anforderungen an das Heimrecht mit sich“, stellte Christine Trein fest. Ein wichtiger Bereich sei das neue Bundesteilhabegesetz (BTHG), das den Menschen mit Behinderung mehr Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht.

Privates Girokonto für jeden – ist das sinnvoll und praktikabel?

Allerdings gebe es aus Sicht der Praktikerinnen der Bruderhausdiakonie einige unpraktikable Hürden im Alltag. So müssten jetzt für alle Menschen mit Behinderung private Girokonten eingerichtet werden. Unklar sei bei dieser Thematik jedoch oft die Finanzierung der Kosten für die Kontoführung. „Diese Kosten fehlen den Menschen, denn die Budgets sind eng und jeder Euro zählt“, gab Sandra Ostertag zu bedenken.

Baden und Württemberg bezahlen ihre Mitarbeiter unterschiedlich

Erstaunt zeigte sich Martina Braun darüber, dass die frühere Unterteilung des Landeswohlfahrtsverbandes (LWV) in den LWV Baden und den LWV Württemberg-Hohenzollern noch immer zu spüren sei und sich beispielsweise in deutlichen finanziellen Unterschieden bei den Leistungsentgelten spiegele. „Es existieren wirtschaftliche Unterschiede zwischen den Verbänden, die Vergütungen sind unterschiedlich, obwohl Personal- und Betriebskosten gleich sind“, klärte Christine Trein auf.

Eine große Aufgabe bleibe die Personalgewinnung und die zunehmende Leistungsverdichtung, hieß es in der weiteren Diskussion. Die Erwartungen der Politik an die Bürger, sich ehrenamtlich einzubringen, müsse auch mit den Anforderungen des Gesetzgebers vereinbar sein, war die einhellige Meinung.