Vöhrenbach Erdbestattungen gibt es nur noch wenige, dafür viele Urnengräber. In der Sitzung des Vöhrenbacher Gemeinderates stellte Landschaftsarchitekt Martin Kuberczyk das neue Gestaltungskonzept vor. Jetzt steht aber auch die Sanierung der Stützmauer zur Debatte.
Damit verbunden sind massive Sanierungen im mittleren Bereich, vor allem rund um den Hauptweg. Gleichzeitig soll unterhalb im Grabfeld IIIB die Gestaltung überarbeitet werden. Außerdem entschied der Gemeinderat, dass das oberste Grabfeld V und das darunterliegende Grabfeld IVA (linke Seite) nicht mehr belegt werden.
Anhand der vorgelegten Zahlen wurde deutlich, dass Erdbestattungen immer weniger gefragt sind. Seit 2020 sind es jährlich rund 40 Bestattungen auf dem Vöhrenbacher Friedhof, der Anteil der Urnenbestattungen stieg dabei von 68 auf 85 Prozent. Im vergangenen Jahr waren es nur noch acht Erdbestattungen bei 36 Urnen.
Von besonderer Bedeutung, auch auf Wunsch des Bauhofs, ist die Sanierung des mittleren Weges durch den Friedhof. Ralf Weinauge (BWV) macht deutlich, dass man mit dieser Sanierung auch die Stützmauern sanieren müsse. Diese seien marode. Die zusätzlichen Kosten sollen, so Bürgermeister Wehrle, noch ermittelt werden.
Im Mittelpunkt der Planung steht das Grabfeld IIIB (rechte Seite von der Aussegnungshalle bis zur Friedhofskapelle). Es eignet sich am besten für eine Neugestaltung, da dort aktuell nur wenige Gräber belegt sind. In der oberen Reihe werden nun rund 25 Reihengräber und Doppelgräber geplant, da diese über den dann sanierten Weg leicht mit den Maschinen für die Grabarbeiten erreichbar sind. In der mittleren Reihe sind etwa 60 Urnengräber (anonym oder halbanonym) geplant. In der unteren Reihe auf der rechten Seite gibt es zwölf Kindergräber. In diesen Bereichen sind auch Ruhebänke und eine Bepflanzung mit kleinen Bäumen und Hochbeeten geplant.
Für den ersten Abschnitt mit der Sanierung des Hauptwegs und der Anlage der Erdgräber kalkuliert Architekt Kuberczyk 143. 500 Euro. Für die Reihe auf der rechten Seite, die Ruheplätze in der Mitte des Feldes und die Kindergräber weitere 55 .800 Euro. Schließlich soll für 8700 Euro ganz links am Grabfeld IIIA eine Rampe den Weg oberhalb und unterhalb des Grabfeldes barrierefrei verbinden. Wenn allerdings der Vorschlag aus dem Gemeinderat, gleichzeitig die Stützmauer zu sanieren, angenommen wird, müsse anders geplant werden, erklärte Martin Kuberczyk auf Anfrage. Dann müsste zuerst die Mauer saniert und der Abschnitt IIIB mit Reihengräbern, Urnengräbern und Kindergräbern errichtet werden, da man schon für die Mauer mit großem Gerät arbeiten muss. Auch die Treppe rechts und die links bei der Kapelle müsste erneuert werden. Dann käme die Asphaltierung des Hauptweges erst am Ende. Das würde die Kosten deutlich erhöhen, was er aber für die nächste Sitzung des Gemeinderates neu kalkulieren müsse, so Kuberczyk.
Aus dem Gemeinderat kam der Vorschlag, neben dem obersten Grabfeld V auch das linke nicht mehr zu belegen und auf lange Sicht zu renaturieren. Eine neue Bepflanzung kann aber erst erfolgen, wenn die Ruhefristen abgelaufen sind und mögliche Zweit-Bestattungen in dem Grab stattgefunden haben.
Jetzt wird Kuberczyk eine konkrete Planung ausarbeiten und die Kosten für die Mauer-Sanierung kalkulieren. Der Gemeinderat wird dann das weitere Vorgehen beschließen. Durch die Änderung bei den Grabformen müssen auch die Nutzungsgebühren neu kalkuliert und eine neue Friedhofssatzung erstellt werden.