Dass trotz des anhaltenden Regens am ersten Tag der 13. Sommeraugenweide zahlreiche Besucher in die Uferanlage rund um das Zollhaus in Ludwigshafen kommen, spricht für die Veranstaltung. Bürgermeister Christoph Stolz bringt es in seiner Begrüßung auf den Punkt: Im Jubiläumsjahr der Doppelgemeinde schaue man viel auf Traditionen. Die Sommeraugenweide gehöre längst dazu. „Schlechte Rahmenbedingungen können auch Inspiration sein“, ermutigt er die Händler. Es sei schön, viele bekannte und einige neue Gesichter zu sehen. Stolz dankt den Organisatoren Jürgen Mayer und Veronika Jäger, die toll mit den Mitarbeiterinnen von Tourismus, Kultur und Marketing sowie den Kollegen des Bauhofs zusammenarbeiteten. „Es gibt viel Vertrauen zueinander, das macht es leicht.“

Abgesehen vom Wetter macht die Sommeraugenweide ihrem Namen alle Ehre. Die Bandbreite der Angebote ist überwältigend: Man findet diverse Kunstwerke und Nutzgegenstände aus Holz, Steinskulpturen aller Art, Schmuck in unzähligen Variationen, Tücher, Bekleidung, individuelle Gürtel, unglaublich viele künstlerische Deko-Artikel und Haushaltsgegenstände, Dinge aus Filz oder Patchwork und vieles mehr.

Organisatorin Veronika Jäger, Bürgermeister Christoph Stolz, Organisator Jürgen Mayer und Melanie Hahn, stellvertretende Leiterin ...
Organisatorin Veronika Jäger, Bürgermeister Christoph Stolz, Organisator Jürgen Mayer und Melanie Hahn, stellvertretende Leiterin Tourismus, Kultur und Marketing (von links) freuen sich, dass die 13. Augenweide wieder gut angenommen wird. | Bild: Claudia Ladwig

Für manche Anbieter ist die 13. Sommeraugenweide eine Premiere. Etwa für Frauke Roloff. Sie präsentiert ihre handgeformte Rauchbrandkeramik und erklärt die Arbeitsweise, bei der die Oberflächen ihrer Tonobjekte durch Polieren verdichtet und geglättet werden, bevor sie in Kontakt mit offenem Feuer kommen. Je nach Intensität des Feuers entstehen so individuelle Muster. Von dem Markt ist sie begeistert: „Der Veranstalter ist sehr nett, alles ist toll organisiert. Ich übernachte in einem kleinen Camper in der Möwenstraße, das ist sehr praktisch.“

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Bildhauerin Bettina C. Morio aus Deidesheim in der Vorderpfalz bearbeitet unter anderem 350 Jahre alte Wingertsteine. „Die stehen immer am Ende der Rebenreihen und sind ein Stück Kulturgut der Pfalz“, erläutert sie und verrät, sie habe sich auf Empfehlung von Freunden um die Teilnahme in Bodman-Ludwigshafen beworben. Den Markt verbinden ihr Mann und sie mit zwei Urlaubstagen.

Daniela Boog präsentiert selbst gefertigte Taschen in unterschiedlichen Formaten.
Daniela Boog präsentiert selbst gefertigte Taschen in unterschiedlichen Formaten. | Bild: Claudia Ladwig

Im vergangenen Jahr war sie bereits als Besucherin da, nun stellt Daniela Boog aus Wutöschingen im Landkreis Waldshut ihre Taschen vor. Diese fertigt sie seit 20 Jahren als leidenschaftliches Hobby aus LKW-Planen, ausrangierten Werbeplanen, teils auch mit Kunstfell, Bändern und Jeans an. „Mit dem Stand habe ich Glück und einen Logenplatz bekommen“, sagt sie. Auch die junge Papier- und Flechtkünstlerin Luise Zitt aus Konstanz lobt die tolle Kulisse und angenehme Atmosphäre. Sie habe das Gefühl, dass sehr interessierte Besucher da seien. Der Verkauf sei oft abhängig von guten Gesprächen. Sie meldet erste Erfolge: „Einige Gartenlibellen habe ich schon verkauft.“

Neben ihr hat Kleiderkünstlerin Christiane Ufer aus Ulm ihren Pavillon aufgebaut. Dort fertigt sie mithilfe einer speziellen Maschine Knöpfe mit festem Filz aus Musterbüchern an. Die Herstellung von Knöpfen sei ein aussterbendes Kunsthandwerk, berichtet sie. Bei ihr gibt es viele Varianten: mit Stoff bezogene Knöpfe zum Annähen, Magnetknöpfe für Tücher und Blusen, Ohrstecker aus Silber und Ringe aus Edelstahl, die farbenfrohe Knöpfe tragen.

Korbmacherin Luise Zitt aus Konstanz ist eine der vielen Aussteller und begeistert von ihrem Platz direkt am Ufer.
Korbmacherin Luise Zitt aus Konstanz ist eine der vielen Aussteller und begeistert von ihrem Platz direkt am Ufer. | Bild: Claudia Ladwig

Andere Anbieter sind Wiederholungstäter, etwa Angela Schwabe aus Epfendorf im Landkreis Rottweil. Sie ist zum dritten Mal mit ihrer Floristik und liebevoll gestalteten Accessoires dabei und betont: „Es ist ein toller, etablierter und sehr einzigartiger Markt. Hier sind viele Aussteller von weiter her und man findet Dinge, die es sonst nirgendwo gibt. Ich fühle mich wertgeschätzt, dass ich wiederkommen durfte.“ Gerda Partlitsch aus Engen ist sogar von Beginn an dabei und begeistert mit ihren frostharten Skulpturen für Haus und Garten viele Stammkunden.

Belohnt werden die Teilnehmer schlussendlich alle, denn am zweiten Tag der Veranstaltung gibt es mehr Wetterglück und es bleibt es trocken. Daher kommen deutlich mehr Besucher und genießen zwischen den Ständen schlendernd die entspannte Stimmung am See.

Angela Schwabe freut sich, schon zum dritten Mal an der Sommeraugenweide teilnehmen zu dürfen.
Angela Schwabe freut sich, schon zum dritten Mal an der Sommeraugenweide teilnehmen zu dürfen. | Bild: Claudia Ladwig