Im dritten Anlauf hat es geklappt: Nachdem die Verwaltung einen ersten Bauantrag für ein Mehrfamilienhaus in der Seestraße 19 in Bodman wegen dessen Höhe und Fläche noch direkt zurückgewiesen und einen Kompromissentwurf im Bauschuss vor zwei Wochen nicht einmal zur Abstimmung gestellt hatte, fand der dritte Entwurf nun die Zustimmung von Ausschuss und Gemeinde.

Gegenüber dem vorherigen Plan hat der Bauherr hierfür die Grundfläche noch einmal von 418 Quadratmetern um 12 Prozent auf nun 370 Quadratmeter reduziert. Auch die Höhe ist geringer: So ist das Gebäude mit 15,09 Metern geplant, anstatt noch mit 16,91 Metern beziehungsweise 15,90 Metern wie in den ersten beiden Entwürfen.

Manche der umstehenden Gebäude wird der Neubau damit um fünf Meter überragen, den Torkel um knapp drei Meter, die gegenüberliegende Metzgerei hingegen nur noch um wenige Zentimeter. Für das bestehende Gebäude hatte der ehemalige Eigentümer noch vor dem Verkauf an den jetzigen Bauherrn die Freigabe für den Abbruch von der Denkmalbehörde bekommen.

Entwurf ist im „Rahmen des Verträglichen“

Die neue Variante ist nach Ansicht der Verwaltung „im Rahmen des Verträglichen“. Das Gebäude müsse sich in die Umgebung einfügen, also im Rahmen der Maße umliegender Gebäude sein, aber nicht zwingend in deren Mittel, so Bürgermeister Christoph Stolz in der Sitzung. Die Gebäudehöhe könne sich also auch am höchsten Gebäude der Umgebung orientieren. Ob der Neubau sich aber tatsächlich einfügt, sei aber eine Frage der individuellen Beurteilung, die Verwaltung und Ausschuss zu treffen hatten.

Für die Verwaltung ist dies der Fall. Sie empfahl dem Ausschuss daher die Zustimmung zu dem Entwurf. Stolz sagte in der Sitzung: „Es ist uns bewusst, dass es eine besondere Stelle ist. Aber bei dem dritten Entwurf handelt es sich wirklich nicht um eine Bausünde, er ist im Rahmen.“

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Einige der Räte hatten jedoch noch immer Bedenken. Claudia Brackmeyer (SPD) kritisierte zum Beispiel, dass die Einfahrt in Richtung Kreuzung geht. Uwe Specht (FW) fand, das Gebäude sei noch immer zu groß. Alessandro Ribaudo (CDU) beurteilte den Entwurf hingegen als gelungen.

Nachbar äußert Kritik an der Größe

Zu Beginn der Sitzung hatte bereits ein Nachbar des Grundstücks geäußert, dass er den Entwurf zu groß findet. Man könne weder die Metzgerei noch den historischen Torkel als Referenzgrößen für ein Wohngebäude nehmen. Die anderen Wohnhäuser seien deutlich niedriger. Der Neubau nehme dem Torkel als markantes Gebäude im historischen Ortskern dessen Alleinstellungsmerkmal weg. Er wies zudem darauf hin, dass Nachverdichtung in die Höhe wegen steigender Bodenrichtwerte für alle Anwohner negative Folgen habe.

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Bürgermeister Stolz stimmte dem teilweise zu. Allerdings müsse man eben Abwägen, dass Nachverdichtung notwendig sei, um ausreichend Wohnraum zu schaffen. Ob das Gebäude zu groß ist, sei eine individuelle Beurteilung. „Der jetzt geplante Baukörper fügt sich für mich persönlich in die Umgebung ein. Das kann aber jeder anders sehen“, so Stolz. Am Ende sahen es die meisten so, der Ausschuss stimmte bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung für den Bauantrag.