Der Blitzermarathon ist zurück – und mit ihm ein verstärkter Fokus auf Verkehrssicherheit. Von Montag, 4. August, bis zum 10. August wird die Polizei in Baden-Württemberg und anderen Bundesländern gezielt Geschwindigkeitskontrollen durchführen. Das Ziel: Verkehrsteilnehmer sollen sich flächendeckend an die Tempolimits halten. Doch was bedeutet das für Autofahrer? Und welche Strafen drohen bei Verstößen? Ein Überblick:
Was passiert bei der „Speedweek“?
Bei den Aktionswochen stehen vor allem Raser im Visier. Die Polizei kontrolliert natürlich regelmäßig die Geschwindigkeit – bei der „Speedweek“, oft auch als Blitzermarathon bezeichnet, tut sie das aber noch einmal verstärkt und gezielt. Dem ADAC zufolge gibt es vor allem auf unfallträchtigen Streckenabschnitten und in Gebieten mit besonderer Gefährdungslage deutlich mehr Kontrollen. Dazu zählen Schulen, Altenheime und Kliniken.
Die länderübergreifenden Kontrolltage finden zweimal im Jahr statt: im April und im August. Die Aktion im Frühjahr ist in der Regel umfangreicher. Auch andere Länder in Europa kontrollieren in der Zeit bis zum 10. August mehr. Denn die Aktion ist Teil der Roadpol-Geschwindigkeitskontrollwoche. Dahinter steht das European Roads Policing Network, ein europäisches Verkehrspolizeinetzwerk.
Wie und wo wird im Südwesten kontrolliert?
In mehreren Bundesländern werden Kontrollen durchgeführt – auch in Baden-Württemberg. Das bestätigte ein Sprecher des Innenministeriums. Die Polizei überwache vom 4. bis 10. August im gesamten Land verstärkt die Einhaltung der vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeit. Zum Einsatz kommen unter anderem Laserhandmessgeräten, Videofahrzeuge, Blitzer-Anhänger und stationäre Blitzanlagen. Wo genau kontrolliert wird, ist nicht klar: Im Vorfeld gebe man keine Messpunkte bekannt, hieß es.

Was erhofft sich die Polizei von der Aktion?
Es geht nicht nur um Bußgelder und Punkte in Flensburg, sondern vor allem um das Ziel, Leben zu retten: „Hauptunfallursache Nr. 1 für tödliche Verkehrsunfälle ist seit Jahren zu schnelles Fahren“, teilte das Innenministerium weiter mit. Das seien auch nicht immer nur Fälle von massiven Tempoüberschreitungen. Bereits wenige Stundenkilometer zu schnell könnten über Leben und Tod entscheiden.
Aus Sicht der Behörden hat die Blitz-Aktion einen präventiven Effekt: Es sollen Menschenleben im Straßenverkehr geschützt werden, damit alle wieder gesund ankommen. „Die Wirkzusammenhänge zwischen Kontrolldruck, Sanktionshöhe und Verhaltensänderung sind wissenschaftlich erwiesen“, hieß es. Ziel sei, dass sich die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer flächendeckend und nicht nur punktuell an die geltenden Tempolimits hielten.
Ich wurde geblitzt. Was kostet das?
Wer mit zu hohem Tempo erwischt wird, muss mit erheblichen Strafen rechnen. Das Bußgeld richtet sich dem ADAC zufolge nach dem Ausmaß der Überschreitung und dem Ort des Verstoßes – innerorts sind die Sanktionen in der Regel höher als außerorts. Bereits ab 16 Kilometern pro Stunde zu schnell drohen mindestens 60 Euro Buße. Ab 26 km/h innerorts sind es 180 Euro, ein Punkt und bei Wiederholungstätern sogar Fahrverbot.
Bei sehr hohen Geschwindigkeitsüberschreitungen – etwa ab 51 Kilometern pro Stunde innerorts – werden 560 Euro fällig. Zudem verhängt werden zwei Punkte und zwei Monate Monat Fahrverbot. Wenn zum Beispiel andere Menschen gefährdet werden, kommen strafrechtliche Konsequenzen hinzu. Genauere Informationen gibt es beim ADAC-Bußgeldrechner. (dpa)