Der Wohnmobilstellplatz am Döbele ist bei Campern nicht sonderlich beliebt. Auf dem Platz gibt es weder Strom noch Wasser für die Wohnmobile. Einige sind auch verärgert über den Zustand der sanitären Anlagen. Trotzdem bezahlen die Besucher an dem Platz 25 Euro pro Nacht. Doch warum ist das so?

Die SÜDKURIER hat bei der Stadtverwaltung nachgefragt. Julia Lange von der Pressestelle der Stadt Konstanz beantwortet die Fragen schriftlich. Sie erklärt, dass die Stellplätze auf dem Döbele keine Strom- und Wasseranbindung für die Wohnmobile bekommen werden.

Döbele ist nur eine Übergangslösung

Der Grund: auf dem Döbele-Areal ist ein Wohnquartier geplant. Dabei soll ein Mobilitätshaus auf den derzeitigen Stellplätzen entstehen. Und auch die Straßen sollen dafür umgebaut werden. Die Bauarbeiten sollen im kommenden Jahr – in Abhängigkeit zu anderen städtischen Projekten – beginnen. Eine Strom- und Wasserversorgung für die Wohnmobilisten wäre nur für einen absehbar kurzen Zeitraum möglich, schreibt Lange. Die Investitionen dafür wurden deshalb nicht getätigt.

Aber ist es dann gerechtfertigt, dass die Stellplätze 25 Euro pro Nacht kosten? Ja, heißt es dazu aus der Stadtverwaltung. Der Preis hat seine Berechtigung, weil die Lage des Döbele in der Innenstadt ein sehr begehrter Parkplatz sei, so Lange. Außerdem werden Wohnmobilisten hier nicht schlechter behandelt als andere Parkende: „Der Preis gilt ebenso für Pkw und beruht auf der Zentrumsnähe“, heißt es weiter.

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Eine Alternative soll kommen

Alternativen für die öffentlichen Wohnmobilstellplätze am Döbele sind jedoch Mangelware. Denn die Konstanzer Flächen sind stark beschränkt. Durch die Grenze zu Schweiz, den See und Naturschutzgebiete um die Stadt herum sei es nicht so leicht andere Orte für Stellplätze für kurzfristige Wohnmobil-Übernachtungen zu schaffen, meint Lange. „Innerhalb der Stadt gibt es vielfältige andere, vorrangige Nutzungsbedarfe“, erklärt sie weiter. Innerhalb der Stadtgrenzen wurde der Platz also bisher zumeist anderweitig gebraucht.

Doch auch wenn die Plätze am Döbele wegfallen sollen, wird eine Alternative geschaffen, heißt es von der Marketing und Tourismus Konstanz GmbH (MTK). Laut der MTK soll es jetzt eine Lösung geben und eine neue Fläche gefunden worden sein: „Jetzt, nach Fertigstellung des Parkhauses Europabrücke, kann jedoch ein besseres Angebot geschaffen werden.“ Der bisherige Pkw-Parkplatz dort soll für solche kurzfristigen Wohnmobilübernachtungen umgerüstet werden. Dort sind 90 Stellplätze angedacht und die Parkgebühr soll 15 Euro am Tag betragen.

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Gegen den Vorwurf, dass in Konstanz Wohnmobiltourismus gegenüber Hoteltouristen vernachlässigt würde, wehrt sich die MTK. „Nein, dieser Eindruck ist falsch“, schreibt die MTK. Sie verstehen sich als Gastgeberin aller Gäste der Stadt, egal wie lange diese bleiben. Zudem gebe es voll ausgestattete Campingplätze, wie der Campingplatz Litzelstetten-Mainau. Dort gebe es die entsprechenden Standards, die es an der Übergangslösung Döbele nicht gebe.