Vöhrenbach – Grabungsarbeiten in Hammereisenbach förderten jetzt kostspielige Tatsachen zutage: Die geplante Sanierung der Ortsdurchfahrt muss als Vollausbau erledigt werden. Das kostet die Gemeinde mehr als eine halbe Million Euro. Dies beschloss der Gemeinderat schweren Herzens und nach längerer Diskussion.

Bei Grabungsarbeiten wurde festgestellt, dass die Straße keinen frostsicheren und tragfähigen Unterbau nach heutigem Standard hat. Erforderlich ist laut Sitzungsvorlage eine Gesamtstärke von 75 Zentimetern. Das bedeutet höhere Kosten und längere Bauzeit – voraussichtlich bis Oktober 2025. Rainer Christ von der Straßenbauverwaltung erläuterte den Sachverhalt. Demnach übernimmt das Land die gesamten Kosten für die Straßensanierung, nicht jedoch für Bordsteine und Gehweg. Allerdings sieht man sich teilweise als Verursacher der Bordsteinsanierung und beteiligt sich an diesen Kosten. Ausgenommen sind bereits beschädigte Steine.

Vom Land gezahlt werden – so der vorgestellte Kompromiss – rund zwei Drittel der 3200 Meter langen Strecke. Beim Gehweg trägt das Land bis zu einem Arbeitsraum von 50 Zentimetern Breite den größeren Teil der Kosten. Für die Restfläche des Gehwegs, so die Aufstellung, ist die Stadt allein kostenpflichtig.

Bürgermeister Heiko Wehrle erklärte, dass für diese ungeplanten Kosten nichts im Haushaltsplan vorgesehen sei. Nun müssten überplanmäßige Mittel bereitgestellt werden – in Form eines Kredits, wie Kämmerer Armin Pfriender auf Frage von Albert Schwörer (BWV) erklärte. Allerdings könne man die Sanierung des Gehwegs dazu nutzen, Versorgungsleitungen, etwa für die Erneuerung der maroden Beleuchtung, zu verlegen. Ähnlich äußerte sich Daniel Weisser (BWV). Detlef Schuler (CDU) sprach die eingeschränkte Zufahrt für die Anlieger während der Bauarbeiten an. Die Räte zeigten sich bereit, den Beschlussvorschlag der Verwaltung mitzutragen. Dieser sieht den Vollausbau mit Bordsteinsanierung und kompletter Erneuerung des Gehwegs vor. Der Anteil der Vöhrenbacher Kosten beträgt rund 557.000 Euro.