Vöhrenbach – Jetzt hat in Vöhrenbach die Fasnet offiziell begonnen: Nach der Messe mit den Narren in der Pfarrkirche St. Martin folgte das traditionelle Ausrufen. Direkt nach dem Gottesdienst ging es los mit der Station am Portal der Pfarrkirche. Diese erste Station findet noch in alter Tradition immer im Freien und auf der Leiter statt. Die anderen Beiträge werden dann aber in den Lokalen vorgetragen, wobei die Akteure von Lokal zu Lokal ziehen. In den Lokalen war dabei in diesem Jahr das große Narrentreffen in Hammereisenbach spürbar, es blieb doch der eine oder andere Platz frei.

Doch bevor in bewährter Weise Achim Kirner und Martin Mahler die Leiter bestiegen, in diesem Jahr als Engel, gab es noch eine wichtige Bekanntmachung direkt aus dem Vatikan: Der Papst macht sich Sorgen, weil der Erzbischof von Bräunlingen verschwunden ist. Die deshalb anwesenden Schweizer Gardisten (Eberhard Weisser und Rainer Wehrle) präsentierten ein Fahndungsfoto der gesuchten Person.

Schon die Landung in Vöhrenbach war für die Engel dann nicht einfach, wie sie berichteten. Die Hammereisenbacher Schlaglöcher-Hauptstraße kam als Landepiste nicht infrage. Doch dann waren sie beruhigt, denn die vielen Besucher bei der Narrenmesse würden die Bedeutung des Ausrufens in Vöhrenbach belegen. Thema waren unter anderem die vielen inzwischen geschlossenen Gaststätten, nur wenige bleiben für das Ausrufen übrig. Gewürdigt wurde auch das große Jubiläum der Burgzunft. Vier weitere Ausrufer-Gruppen waren dann im Städtle unterwegs.

So besuchten zwei Ghostbuster das Städtle nach einem Umweg über Furtwangen und Linach. Hier gebe es viele Geister zum Austreiben, angefangen von den Flaschengeistern mit Kirsch und ähnlichem. Bernd Sickinger und Daniel Weisser betrieben dann eine witzige Wort-Bedeutungs-Philosophie: Heißt es eigentlich Vegetartarier und ist damit als Tartar das Fleisch versteckt? Und in der Frauenmannschaft, sind da jetzt Frauen oder Kerle drin? Und bei Minuswachstum, geht hier die Kurve hoch oder runter?

Hochpolitisch mit Vöhrenbacher Touch war dann der Vortrag über die Parteienlandschaft im Städtle von Manuel Ruf, Antal Szegö und Sven Schätzle. Das große Problem: „Am Kerleschoppe und Wibbercafé, sell isch ä Qual, sott mer jetzt au no zur Bundestagswahl“. Das eigentliche Programm der Parteien analysierten sie dann anhand der Namen. So ist die SPD eigentlich die „Seelsorger Partei Deutschlands“ und könnte dafür sorgen, dass die „Bethäuser“ wieder voll werden. Oder das BSW „Bündnis Stephan Winker“ mit Spitzenkandidatin Maria Magdalena. Auch zahlreiche neue Parteien existieren in Vöhrenbach: „Vereinigung Ortsansässiger Leitungs-Techniker – VOLT“ mit Kandidat Martin Kleiser oder „Bündnis Für Trödel – BFT“ mit Rita Kienzler.

Und schließlich war noch ein Zirkus unterwegs mit Petra Gulde-Esterle und Kerstin Zeller. Sie beschäftigen sich unter anderem mit Zirkusdirektor Heiko Wehrle, der sich als Schlagzeuger mit dem Becken auf der Bühne gemeinsam mit dem Bürgermeister von Morteau versucht hatte, oder die Gemeinderäte, die mit vielen Worten jonglieren, manchmal auch ganz ohne Sinn. Sie machten aber auch Appetit auf das Programm beim Kappenabend und weitere närrische Termine.