Vöhrenbach – Nachdem bei einer hausinternen, routinemäßigen Kontrolle im Luisenhof gesundheitsgefährdende Keime im Trinkwasser entdeckt worden sind, hat der Wasserversorger Aquavilla das Leitungsnetz in ganz Vöhrenbach untersucht. Das Ergebnis bedeutet, wie der SÜDKURIER berichtete, dass die Bürger Wasser abkochen müssen.
Im Trinkwasser in Vöhrenbach und Langenbach wurde eine Belastung mit coliformen Bakterien entdeckt, also mit Fäkalien verunreinigt, informierte Aquavilla-Geschäftsführer Michael Dold. Für diesen Bereich sprach das Gesundheitsamt ein Abkochgebot aus, das laut Tatjana Ritter, der stellvertretenden Leiterin im Gesundheitsamt des Landratsamts, vorerst gilt und aufgehoben werden soll, „wenn die Befunde in Ordnung sind“. Hierfür nimmt Aquavilla weitere Trinkwasserproben; die nächste war bereits für den gestrigen Freitag vorgesehen. Das Ergebnis erwartet Michael Dold am Sonntag. Die Ursachenforschung laufe noch. Aber bei Wasser aus den Staig- und Schwenk-Quellen im Bereich Bruder-Kirchle östlich von Furtwangen sei eine höhere Keimbelastung nachgewiesen worden. Möglicherweise habe es hier einen Eintrag mit belastetem Wasser nach den vergangenen regenreichen Tagen gegeben. Dold erinnert an „relativ starke Niederschläge“ vor zwei Wochen.
Wie lange die Kontamination des Trinkwassers schon vorliegt, vermochte Dold am Donnerstag nicht zu sagen. Die letzte der quartalsmäßigen Routinekontrollen sei im August erfolgt. Zu diesem Zeitpunkt sei alles in Ordnung gewesen. Vorsorglich wurden nun die Staig- und Schwenk-Quellen vom Trinkwassernetz genommen. Außerdem, so Dold, werde das Trinkwasser für Vöhrenbach und Langenbach gechlort. Ärztin Tatjana Ritter merkt an, dass die Chlorung der Trinkwasserverordnung entspreche und sich im Bereich von 0,1 bis 0,3 Milligramm Chlor pro Liter Wasser bewege. Es könne sein, dass das Leitungswasser etwas nach Chlor schmecke. Das brauche aber kein Anlass zur Sorge sein.
Damit sich das gechlorte Wasser schneller im Leitungsnetz von Vöhrenbach und Langenbach verteilt, werden laut Dold die Leitungen gespült. Dabei würden circa 50.000 bis 70.000 Liter Wasser über rund 30 Hydranten freigesetzt. An den Hydranten werde jeweils gemessen, bis das gechlorte Wasser in der Leitung angekommen sei, und die Spülung dann beendet. Die anderen Stadtteile Vöhrenbachs, Hammereisenbach und Urach, sind laut Dold von der Trinkwasserverunreinigung nicht betroffen. Für diese beiden Ortsteile herrsche deshalb auch kein Abkochgebot.
Dass es in den vergangenen Tagen zu Erkrankungen in der Bevölkerung im Zusammenhang mit der Trinkwasserverunreinigung gekommen sei, ist Dold nicht bekannt. In einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung wurde am Donnerstag betont, dass die Verunreinigung des Wassers mit den Bakterien „ausschließlich auf die Quellen und nicht auf die Seniorenresidenz Luisenhof zurückzuführen“ sei. Das Abkochgebot sehe vor, dass das Wasser „mindestens drei Minuten sprudelnd abgekocht“ werden müsse.