Vöhrenbach – Vöhrenbach soll sich finanziell an der Sanierung des Otto-Hahn-Gymnasiums (OHG) mit Realschule in Furtwangen beteiligen. Die Rede ist von gut 2,86 Millionen Euro. Zu Gesprächen ist der Gemeinderat bereit – allerdings hält auch Villingen-Schwenningen die Hand auf.
Gleich zweimal musste sich der Vöhrenbacher Gemeinderat mit einer geforderten finanziellen Beteiligung an Schulsanierungen beschäftigen. Zum einen mit dem Anschreiben von Villingen-Schwenningen mit einer Summe von knapp 11.900 Euro und zum anderen mit dem der Stadt Furtwangen für die Sanierung des Otto-Hahn-Gymnasiums (OHG) mit Realschule mit einer Forderung über fast 2,86 Millionen Euro. In beiden Fällen beschloss der Gemeinderat die „grundsätzliche Bereitschaft zur Zusammenarbeit“ und die Aufnahme von Verhandlungen zur Eröffnung der Freiwilligkeitsphase – mehr wurde bisher nicht entschieden.
In VS ist die Beteiligung gering, da nur ein Schüler die betreffende Schule besucht. Am Furtwanger OHG besuchen dagegen 62 Schüler die Realschule und 72 das Gymnasium. Von den ungedeckten Investitionskosten von 19,8 Millionen Euro werden auf die auswärtigen Kinder rund 5,37 Millionen Euro verteilt, was einen Betrag von 21.213 Euro je auswärtigem Schüler bedeutet. Vöhrenbach soll sich daher mit rund 2,86 Millionen Euro beteiligen.
Angesprochen wurde im Gemeinderat unter anderem der so genannte Standortvorteil, den der Schulträger durch sein gutes schulisches Angebot erhält. Dieser werde offensichtlich zu niedrig bewertet. So habe Furtwangen mit seinem breiten schulischen Angebot deutliche Vorteile, sagte Andrea Pietrek (CDU). Familien suchten eher einen Wohnort mit entsprechenden Schulen vor Ort. Auch das Einkaufen am Standort der Schule spiele eine wichtige Rolle. In der Mittagspause werde beispielsweise einmal die Pizza und einmal der Kebab gekauft, erklärte Kämmerer Armin Pfriender.
Deutlich wurde, dass man auf jeden Fall Verhandlungen in der Freiwilligkeitsphase zustimmen sollte. Danach habe die Nachbarkommune, hier Vöhrenbach, kaum noch Einfluss auf das weitere Verfahren und die Entscheidung über die finanzielle Beteiligung. Mit diesen Verhandlungen sei noch gar nichts entschieden. Die Stadt Vöhrenbach habe dafür auch noch keine Gelder in den Haushalt aufgenommen, betonte Bürgermeister Heiko Wehrle. Vor allem hofft er, dass die Problematik nun auf Landesebene, beispielsweise über einen entsprechenden Finanzausgleich, geklärt wird.
Andere Gemeinden haben bereits zur Abwehr solcher Ansprüche Rechtsbeistand gesucht. Mehrfach angesprochen wurde auch die Kritik am Land: Der Stadt Vöhrenbach wurden entsprechende weiterführende Schulen, zuletzt die Gemeinschaftsschule, verwehrt. Nun soll man für die Schulen am Nachbarort aufkommen, wo die Standortvorteile offensichtlich politisch gewollt sind, meinte Andrea Pietrek dazu. Geäußert wurde auch, dass die 2,86 Millionen Euro für Vöhrenbach eine deutliche Belastung darstellen. Andere Kommunen fühlten sich durch solche Forderungen „an die Wand gedrückt“, hieß es im Gemeinderat.