Jawin Schell
  1. Der Türkische SV Konstanz macht auch ohne große Namen bei den Winterzugängen weiter wie in der Hinrunde und wird Meister!

    Möglich: Auch in der Hinrunde verteilte sich beim Tabellenführer die Last auf mehreren Schultern. Trotz 36 Treffern insgesamt haben die beiden besten Torschützen der Konstanzer jeweils „nur“ sechs und fünf Saisontore. Dass diese mannschaftsinterne Ausgeglichenheit kein Nachteil sein muss, beweisen die elf Siege, die den TSV mit zwei Punkten Vorsprung zum Herbstmeister machten. Im Rennen um den Titel dürften jedoch die starken Verfolger SC Konstanz-Wollmatingen und TSV Singen noch ein gewaltiges Wörtchen mitzureden haben. Es bleibt spannend.

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  2. Beim Türkischen SV Singen schießt Neuzugang Marcel Simsek in der Rückrunde mehr Tore als das gesamte Team seines Ex-Vereins Independiente!

    Möglich: Marcel Simseks Torhunger scheint unstillbar. In nur 16 Spielen gelangen dem Stürmer für Independiente Singen unglaubliche 37 Treffer. Nun geht er in der Rückrunde für den Tabellenzweiten TSV Singen auf Torjagd. Rechnet man Simseks Tore aus der Bilanz von Independiente heraus, verbleiben nur noch 18 CFE-Treffer. Wer nach dem Verlust des Topstürmers in die Bresche springen wird, bleibt abzuwarten. Sollte Marcel Simsek das Niveau der Hinrunde auch beim neuen Verein nur ansatzweise halten können, ohne mit Startschwierigkeiten oder Verletzungen zu kämpfen, könnte er das Rennen für sich entscheiden.

    Marcel Simsek.
    Marcel Simsek. | Bild: Julian Widmann
  3. Der SC Konstanz-Wollmatingen hat am Ende der Saison weniger Gelbe Karten als Gegentore!

    Wahrscheinlich: Serdar Yalcinkaya hat ein Faible für ansehnlichen und fairen Fußball. Diese Eigenschaften des SC-Trainers schlagen sich sowohl in der Tabelle, wo der Drittplatzierte mit 52 Treffern die zweitbeste Offensive stellt, als auch in der Fairnesswertung nieder. Hier liegen die Konstanzer mit 24 Gelben Karten nach 16 Spielen auf dem ersten Platz. Im gleichen Zeitraum kassierte Yalcinkayas Elf bereits 27 Tore. Ob am Ende die Zahl der Gelben Karten oder der Gegentore größer ist, hängt auch davon ab, ob die Konstanzer ihre Fairness in der Hitze des Aufstiegsrennens beibehalten können.

    Trainer Serdar Yalcinkaya vom SC Konstanz-Wollmatingen.
    Trainer Serdar Yalcinkaya vom SC Konstanz-Wollmatingen. | Bild: Peter Pisa
  4. Ein Viertel aller Tore des FC Öhningen-Gaienhofen wird am Ende der Saison von einem Spieler mit dem Nachnamen Fiore Tapia erzielt worden sein!

    Unwahrscheinlich: Der frühere Junioren-Nationalspieler Alessandro Fiore Tapia steht bei zwölf Saisontoren, Bruder Daniel bei zwei, zusammengerechnet fast exakt ein Viertel aller 55 Tore der Höri-Elf. Dass dieser Wert, gerade angesichts der ebenfalls treffsicheren Felix Wäschle (18 Treffer) und Sven Dieterle (sieben Treffer) bis zum Saisonende Bestand haben wird, erscheint eher unwahrscheinlich. Verbessern würde sich die Chance wohl nur, wenn Trainer (und Bruder) Toni Fiore Tapia ab und an nicht nur neben, sondern auch auf dem Platz mitmischen würde.
     

  5. Der SV Mühlhausen und der Lieblingsverein seines Trainers Eddy Wiedenmaier, der Hamburger SV, schaffen es beide in die Aufstiegsrelegation!

    Unwahrscheinlich: Relegation mit Mühlhausen oder direkter Aufstieg für den Hamburger SV: Wofür sich Eddy Wiedenmaier beim Besuch der Wunschfee wohl entscheiden würde? Sein HSV steht auf dem Relegationsrang der 2. Bundesliga und hat nur einen Punkt Rückstand auf den Zweitplatzierten VfB Stuttgart, doch im Rücken lauert drei Punkte entfernt der 1. FC Heidenheim. Mit Mühlhausen gestaltet sich die Angelegenheit schwieriger. Der SVM hat sieben Punkte Rückstand auf den Relegationsrang zwei und kein allzu berauschendes Torverhältnis. Dennoch hat das Team schon oft bewiesen, zu welchen Energieleistungen es unter Wiedenmaiers Regie fähig ist.

    Edgar Wiedenmaier, Trainer des SV Mühlhausen.
    Edgar Wiedenmaier, Trainer des SV Mühlhausen. | Bild: Fischer, Eugen
  6. CFE Independiente Singen belegt auch in der Rückrunde bei Heimspielen einen Abstiegs- und bei Auswärtsspielen einen Aufstiegsplatz!

    Möglich: Der CFE Independiente zeigt in dieser Spielzeit zwei Gesichter. In der Heimtabelle steht die Elf auf dem drittletzten Tabellenrang (sieben Punkte), in der Auswärtstabelle würde sogar die Aufstiegsrelegation winken (17). Woran das liegt, kann sich wohl auch Trainer Neno Rogosic schwer erklären. Inwieweit sich der Abgang von Torgarant Marcel Simsek, der etwa zwei Drittel aller Singener Tore erzielte, auf die Rückrunde von Independiente – und damit natürlich auch auf diese Statistik – auswirken wird, bleibt abzuwarten.
     

  7. Der SC Markdorf bleibt sich mit knappen Siegen und hohen Niederlagen treu und ist bis zum Ende der Saison das bestplatzierte Team mit einem negativen Torverhältnis!

    Möglich: Obwohl der SC Markdorf auf einem soliden siebten Tabellenrang steht, kann man im Verein mit dem Torverhältnis von 30:40 nicht wirklich zufrieden sein. Zwar arbeitet Top-Torjäger Omar Bun Ceesay daran, diese Bilanz aufzupolieren, doch seine zehn Saisontreffer sind aktuell nur Makulatur. Ob der neue und sehr erfahrene Trainer Wolfgang Stolpa der Mannschaft mehr defensive Standfestigkeit und offensive Durchschlagskraft einzuimpfen vermag als sein Vorgänger Bahadir Livgökmen, ist eine der spannenden Fragen der Rückrunde.

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  8. Beim TSV Aach-Linz sammelt Oldie Thomas Restle in der Rückrunde noch mehr Spielminuten als er Jahre auf dem Buckel hat!

    Wahrscheinlich: Ende des vergangenen Novembers schrieb Thomas Restle wieder einmal Schlagzeilen in der Region, als er im stolzen Fußballer-Alter von 44 Jahren einen Doppelpack zum 3:3 seines TSV Aach-Linz beisteuerte. Ob der Routinier, der seine Kickschuhe eigentlich schon einige Male endgültig an den Nagel hängen wollte, bei Not am Mann aber immer gerne zur Verfügung steht, regelmäßig in der Bezirksliga aktiv sein wird, hängt wahrscheinlich auch von der Personalsituation beim TSV Aach-Linz ab. Genügend Spielminuten, um sein Alter zu übertreffen, sollten möglich sein.

    Thomas Restle, Spieler des Fußball-Bezirksligisten TSV Aach-Linz.
    Thomas Restle, Spieler des Fußball-Bezirksligisten TSV Aach-Linz. | Bild: Mirjam Schultheiß
  9. Der FC Rot-Weiß Salem bleibt auswärts die Schießbude der Liga (Letzter) und zuhause eine Macht (Zweiter)!

    Möglich: Beim FC Rot-Weiß Salem gestalten sich die Probleme genau spiegelverkehrt zum Konkurrenten Independiente. Während die Salemer auf eigenem Platz regelmäßig hervorragende Leistungen abrufen und auf ein Torverhältnis von 19:7 stolz sein können, versagen in der Fremde meist die Nerven. Nur drei Punkte und ein Torverhältnis von 14:31 stehen da zu Buche. Sollte der Verein keine Möglichkeit aus dem Hut zaubern können, künftig auch Auswärtsspiele zuhause austragen zu dürfen, könnte sich diese Bilanz bis zum Saisonende durchziehen.
     

  10. Der FC Hilzingen hat am Ende der Saison doppelt so viele Gelbe Karten wie Punkte auf dem Konto!

    Möglich: Derzeit liegen die Hilzinger bei 41 Gelben Karten und 21 Punkten. Damit gehört die Mannschaft in der Fairnesswertung zum unteren Drittel der Tabelle, während in der realen Tabelle zumindest noch ein gesicherter Mittelfeldplatz zu Buche steht. Doch die Konkurrenz im Rücken ist nicht allzu weit entfernt. Sollte das Team weiterhin einigermaßen konstant punkten und sich die Gangart im Kampf gegen den Abstieg leicht verschärfen, könnten am Ende der Saison tatsächlich doppelt so viele Gelbe Karten wie Punkte auf dem Konto vermerkt sein.
     

  11. Bei der SG Reichenau/Reichenau-Waldsiedlung haben die beiden Spieler namens Blum (8 + 1 Treffer) am Ende der Saison mehr Tore auf dem Konto als die Eiermanns (3+3+1)!

    Möglich: Die SG Reichenau/R.-Waldsiedlung ist ein Verein, der stark auf den eigenen Nachwuchs setzt. Kein Wunder also, dass sich der eine oder andere Nachname in den Torschützenlisten mehrfach findet. Top-Torjäger David Blum zeigte sich mit acht Toren am treffsichersten, doch auch Manuel Blum konnte einen Treffer beisteuern. Felix, Magnus und Mika Eiermann kommen derzeit zusammen auf sieben Saisontore. Das Pendel könnte, je nach Verfassung von David Blum, wohl noch in die eine oder die andere Ausrichtung ausschlagen. Den Reichenauern werden die Urheber der Tore im Abstiegskampf wohl egal sein.
     

  12. Nordstern Radolfzell legt wie in der Hinrunde einen fulminanten Auftakt hin, stürzt dann aber nicht wieder ab und schafft den Klassenerhalt!

    Möglich: Nach dem Abgang der Gebrüder Fiore Tapia begann für Nordstern Radolfzell im Sommer eine neue Zeitrechnung – zunächst sehr erfolgreich. Erst gegen Mitte und Ende der Hinrunde rutschte die Mannschaft immer weiter in den Tabellenkeller. Mit dem heißen Atem der punktgleichen Rielasinger im Nacken, dürfte man in Radolfzell auf einen guten Start aus der Winterpause hoffen. Ob die daraus möglicherweise entstehende Euphorie dann dieses Mal auch bis zum Saisonende anhält, bleibt abzuwarten.
     

  13. Der 1. FC Rielasingen-Arlen II kommt ohne eine einzige Rote Karte durch die Saison!

    Unwahrscheinlich: Als einziges Team hat der 1. FC Rielasingen-Arlen II bisher weder eine Gelb-Rote Karte noch einen direkten Platzverweis hinnehmen müssen. Angesichts der relativ hohen Anzahl an Gelben Karten (40), die auch ein noch besseres Abschneiden in der Fairnesswertung verhindert (derzeit Dritter), erscheint es aber unwahrscheinlich, dass nicht zumindest eine Gelb-Rote Karte auf die Mannschaft lauern dürfte. Zumal der Abstiegskampf auch hinsichtlich aggressiver Zweikämpfe seine Spuren hinterlassen dürfte.
     

  14. Der SV Deggenhausertal stoppt die Abwärtsspirale und belegt am Ende einen einstelligen Tabellenplatz!

    Unwahrscheinlich: Zwar schlummert in der Elf von Trainer Dieter Koch noch Potenzial, um den drohenden Abstieg zu verhindern, dennoch erscheint ein Vorrücken auf einen einstelligen Platz unwahrscheinlich. Derzeit beträgt der Abstand auf das rettende Ufer zwar nur fünf Punkte, auf den neunten Tabellenrang hingegen schon neun – eine ziemliche Herkulesaufgabe. Auch das schlechte Torverhältnis könnte sich als Hemmschuh erweisen.
     

  15. Der FC Anadolu Radolfzell verbleibt als einziger „türkischstämmiger“ Verein in der Bezirksliga!

    Möglich: Mit den Brüdern Ugur und Süleyman Karaotcu hat sich das Team von Trainer Bülent Babür in der Winterpause gut verstärkt. Seit dessen erneutem Amtsantritt im Oktober konnte das Team sich zumindest spielerisch wieder stabilisieren, nun kamen weitere Puzzlestückchen dazu. Sollte nichts Unvorhergesehenes passieren, dürfte Anadolu mit dem Abstieg im Normalfall nichts zu tun haben. Wenn dann noch der TSV Singen und der TSV Konstanz den Aufstieg schaffen, könnte Anadolu als einziges „türkisches“ Team in der Bezirksliga verbleiben.

    Ugur Karaotcu, Spieler des FC Anadolu Radolfzell.
    Ugur Karaotcu, Spieler des FC Anadolu Radolfzell. | Bild: FC Anadolu Radolfzell
  16. Der FC Steißlingen schafft „das Wunder vom Mindlestal“ und feiert den Klassenerhalt!

    Unwahrscheinlich: „Wunder gibt es immer wieder“, sang einst die deutsche Schlagersängerin Katja Ebstein. Ob der Gassenhauer den Steißlingern viel Mut machen kann, bleibt fraglich. Der Rückstand von elf Zählern auf einen Nichtabstiegsplatz erscheint für die schwächste Offensive (und löchrigste Defensive) doch übergroß. Da bleibt für die tapferen Steißlinger nur, alles zu geben und auf ein (eher seltenes) Fußballwunder zu hoffen.