Fußball, Bezirksliga: SV Mühlhausen – TSV Singen (Samstag, 16 Uhr). – Damit hätte Ardian Neziri nicht gerechnet: Der Flügelspieler verließ im Sommer des vergangenen Jahres den Türkischen SV Singen und kehrte zum Ligakonkurrenten SV Mühlhausen zurück, wo er bereits bis zum Sommer 2019 gespielt hatte. Ein Wechsel, der laut Neziri keine sportlichen, sondern private Gründe hatte.
Nur einmal pro Woche im Training
Der studierte Fitnessökonom arbeitet seit dem Frühjahr 2021 in der Nähe von Zürich und kann seither nicht mehr regelmäßig trainieren. Aufgrund der großen Ambitionen der Singener hätte es für den 28-Jährigen keinen Sinn ergeben, beim TSV zu bleiben, erklärte er damals.
Eine Saison im Mittelfeld?
Schließlich hatten die meisten Kenner der regionalen Fußball-Szene erwartet, dass es für den SV Mühlhausen eine entspannte Saison im Tabellenmittelfeld würde. Für Neziri, der nur eine Einheit pro Woche absolviert, also ideal.
Nur einen Punkt trennen die beiden Teams
Doch nun, im April 2022, sieht es anders aus. Der SV Mühlhausen steht auf Rang eins der Bezirksliga-Tabelle, wenn auch nur einen Punkt vor dem Drittplatzierten TSV Singen.
Die Ansprüche steigen da freilich von Woche zu Woche. „Wenn du nach 22 Spieltagen Erster bist, willst du die Saison natürlich nicht auf Platz fünf beenden“, sagt Neziri vor dem Spitzenspiel am Samstag gegen seinen Ex-Klub.
Klare Niederlage im Hinspiel
Neziri weiß: „Es ist für beide Mannschaften ein enorm wichtiges Spiel. Aber den größeren Druck hat definitiv Singen.“ Auch wenn der Außenbahnspieler und sein Team mit den Singenern noch eine Rechnung offen haben.
Das Hinspiel gewann der Türkische SV mit 4:1. „Auch in dieser Höhe war das eine verdiente Niederlage“, sagt Neziri. Zumindest hatte er den Ehrentreffer gegen seine alten Mannschaftskollegen erzielt.
Es läuft derzeit beim SVM
Das reicht ihm im Rückspiel aber nicht, Neziri will mit dem SV Mühlhausen mehr: „Es läuft derzeit sehr gut bei uns. Gegen Singen wird sich zeigen, ob unsere junge Mannschaft aus dem Hinspiel dazu gelernt oder wieder zu viel Respekt hat“, sagt er. „Ich bin mega heiß auf die Partie.“
„Singen wäre längst in der Landesliga“
Sollte es für Mühlhausen am Ende nicht zum Aufstieg reichen, wünscht sich Neziri, dass es die Singener packen: „Fabian Wilhelmsen macht als Trainer einen überragenden Job und hat eine starke Mannschaft. Der TSV wäre längst in der Landesliga, wenn es nicht zu Corona-Abbrüchen gekommen wäre. Das Team hat es verdient“, so Neziri, der weiterhin mit einigen Singener Kickern befreundet ist.
Mit Torjäger Marcel Simsek zum Beispiel schreibe er schon seit Tagen über das Duell, seine Haare hat er sich auch in dieser Woche von Friseurmeister und TSV-Mittelfeldspieler Furkan Kirmaci schneiden lassen. Am Samstag wird ihm das aber egal sein, denn da will er natürlich trotzdem mit seinem Team den Dreier im Kiesgrüble behalten.