SBFV-Pokal, 2. Runde: FC Singen – ESV Südstern Singen 6:3 n.V. (3:3, 1:1). – Über 30 Jahre mussten die Fans auf das Derby zwischen dem FC Singen und dem ESV Südstern Singen warten. Dieses Mal trafen der aktuelle Landes- und Verbandsligist in der zweiten Runde des Südbadischen Verbandspokals aufeinander.

Im Hohentwiel-Stadion legten die Spieler direkt los mit starken Aktionen. Bereits nach vier Minuten gingen die Südsterne mit 1:0 durch George Forbia Esendige in Führung. FC-Trainer Daniel Wieser bezeichnet das schnelle Gegentor als „Schock“. Doch der Rückstand wurde nach zwei weiteren Minuten bereits egalisiert. Felix Wäschle erzielte den Ausgleich für den FC Singen (6.).

1:0 ESV Südstern Singen durch Esendige Video: Eugenio Marino
1:1-Ausgleich FC Singen Felix Wäschle Video: Sven Neubauer

Danach gab es auf beiden Seiten zahlreiche Chancen, doch keine der beiden Mannschaften konnte in der ersten Halbzeit den Ball nochmal im Tor unterbringen. So ging es mit 1:1 auch in die Kabinen. „Wenn wir in der ersten Halbzeit unsere Chancen genutzt hätten, wäre das Spiel schnell entschieden gewesen“, sagte ESV-Präsident Labinot Nikqi.

Nach dem Seitenwechsel starteten die beiden Teams erneut furios. Dieses Mal waren es sogar nur zwei Minuten, bis der nächste Treffer fiel. Es war wieder Felix Wäschle auf der Seite des Landesligisten, der seine Mannschaft in Führung brachte (47.). Aber auch diese Führung hielt nicht lange.

Felix Wäschle trifft zum 2:1 für den FC Video: Eugenio Marino

In der 57. Minute war es Nedzad Plavci, der nach einer tollen Vorbereitung von Kevin Peckruhn nur noch einschieben musste. Plavci erzielte dann in der 81. Minute per Strafstoß die 3:2-Führung für den ESV Südstern Singen. FC-Trainer Wiesner hatte hier schon ein wenig den Glauben verloren: „Nach dem 2:3 haben wir schon schwer geschwankt. Gar keine Frage. Da habe ich gedacht, jetzt ist es eigentlich rum.“

2:2-Ausgleich Nedzad Plavci Video: Sven Neubauer
Nedzad Plavci trifft zum 3:2 Video: Sven Neubauer

Aber das sollte es noch nicht gewesen sein. Kurz vor Schluss traf Rafael Freis per traumhaften Fernschuss zum 3:3-Ausgleich und schickte beide Teams damit in die Verlängerung. Sein Trainer war davon sicherlich begeistert: „Das 3:3 freut mich für den Rafael Freis, der da als 19-jähriger Hüpfer den Mut fasst und den Ball reinhaut.“

Das 3:3 durch Rafael Freis Video: Eugenio Marino

In der Verlängerung konzentrierte sich der FC Singen vor allem auf das Verteidigen und setzte mit zielgerichteten Kontern die richtigen Akzente. Nur fünf Minuten dauerte es, bis Frank Stark einen dieser Angriffe vollendete und auf 4:3 für den Landesligisten stellte. Doch damit war in der ersten Halbzeit der Verlängerung noch nicht genug.

Mit dem Pausenpfiff erhöhte Miachel Svistunov auf 5:3. „Der Pokal hat seine eigenen Gesetze, ich denke, nicht viele haben vor dem Spiel auf uns gesetzt. Aber wir hatten unsere Chance und die haben wir genutzt“, sagte Doppeltorschütze Wäschle über die Partie. Nach den beiden Treffern freuten sich die Fans des FC Singen auf der Tribüne und sangen „Hier regiert der FCS“ oder „Die Nummer eins der Stadt sind wir“.

Frank Stark erzielt das 4:3 Video: Sven Neubauer
5:3 für den FC Singen durch Michael Svistunov Video: Sven Neubauer

Auch der Schlusspunkt gehörte wieder Frank Stark. Der Einwechselspieler übernahm nicht nur die Kapitänsbinde, sondern auch die Verantwortung und erzielte auch noch das 6:3 für den Landesligisten (110.). Wiesner zog ein Fazit zur Partie: „Das Ergebnis ist zu hoch ausgefallen. Das haben die Jungs in der Verlängerung aber auch super rausgespielt. Südstern ist in der Offensive brutal agil und gefährlich, aber wir haben immer an unserer Chancen geglaubt.“ Wäschle blickte schon aufs Wochenende: „Ein tolles Spiel, das pusht uns auch für die kommenden Spiele. So nochmal zurückzukommen, nach einem 2:3, das zeigt unsere Moral. Auf das heutige Spiel können wir aufbauen, auch vor dem Spiel gegen den Hegauer FV, das vielleicht sogar ein bisschen wichtiger ist.“

Das 6:3 für den FC Singen Video: Eugenio Marino

Auf der anderen Seite war die Enttäuschung spürbar. „Wir haben erst mit 1:8 gegen Linx verloren, jetzt auch noch im Pokal gegen einen Landesligisten. Wir waren bis zur 70. Minute die bessere Mannschaft, aber konditionell sind wir eine tote Mannschaft. Und wenn die Kondition nicht stimmt, dann haben wir auch in der Verbandsliga nichts verloren“, sagte der ESV-Präsident. Nikqi machte aber auch gleich wieder Mut: „Man darf nicht vergessen, dass uns Malaj, Coulibaly und Neziri fehlen. Wenn die zurückkommen, sieht es wieder anders aus.“

Am Ende jubelten trotzdem die Landesligisten vor den knapp 1300 Zuschauern im Hohentwiel-Stadion und freuen sich jetzt auf die nächste Runde. Weitere Bilder zu der Partie gibt es hier.

Der FC Singen bejubelt den Sieg Video: Sven Neubauer

Tore: 0:1 (4.) Esendige; 1:1 (6.) Wäschle; 2:1 (47.) Wäschle; 2:2 (56.) Plavci; 2:3 (81.) Plavci; 3:3 (89.) Freis; 4:3 (95.) Stark; 5:3 (105.) Svistunov; 6:3 (110.) Stark. – SR: Schätzle. – Z: 1300.