Fußball-Bezirkspokal, Finale: TSV Aach-Linz – FC Hilzingen 3:1 n.V. – Minutenlang sangen die Spieler des TSV Aach-Linz mit ihren Anhängern, die Kapitäne Nico Restle und Todor Staykov stimmten „Humba“ mit dem Megafon an und es wurde ausgelassen gejubelt: Der Tabellenzweite der Bezirksliga ist Bezirkspokalsieger am Bodensee!
Und das nach einem Krimi am Pfingstsonntag bei sommerlichem Wetter: Denn im Endspiel gegen den FC Hilzingen in Orsingen-Nenzingen vor 1000 Zuschauern gab es nach 90 Minuten noch keinen Sieger, erst die Verlängerung brachte die Entscheidung.
„Ich bin überglücklich. Das war ein enges Spiel, das in beide Seiten hätte kippen können. Wir haben aber verdient gewonnen“, sagte TSV-Trainer Patrick Hagg, der nach dem erlösenden 2:1 durch den eingewechselten Leo Hegner in der 115. Minute 70 Meter über den Platz sprintete, um mit seinen Spielern den Treffer zu bejubeln. „Für Leo freut mich das besonders“, ergänzte Hagg, der in seinem achten Jahr als Trainer zum ersten Mal den Bezirkspokal holte. „Endlich haben wir es gemeinsam geschafft, das freut uns riesig.“
Zu Beginn lief es allerdings alles andere als nach Plan: Der Hilzinger Kapitän Jonas Holzreiter stand nach einer flachen Hereingabe in der Mitte goldrichtig und traf zum 1:0 für das Team von Trainer Neno Rogosic. „Wir waren am Anfang zu nervös, haben nicht gut gespielt.“
Ähnlich sah es Innenverteidiger Lukas Jäger, Torschütze des 1:1-Ausgleichs in der 74. Minute. „Wir sind mit zunehmender Spieldauer immer besser geworden, hatten aber das Problem, dass Hilzingens Torwart Mathias Schwarze überragend gehalten hat. Das war verrückt.“
In der Tat: Schwarze war bei etlichen Chancen der Aach-Linzer parat. Und wenn er, wie bei einem starken Freistoß von TSV-Mittelfeldmann Senol Yildiz kurz vor der Halbzeitpause mal überwunden wurde, klärte Holzreiter auf der Linie.
Die Aach-Linzer blieben aber gerade im zweiten Durchgang geduldig und tauchten immer wieder gefährlich im Hilzinger Strafraum auf. Allen voran bei den Standardsituationen. Beim Stand von 0:1 segelte eine Flanke von Johannes Blum an allen Spielern vorbei ins Tor, Aach-Linz jubelte bereits, der überragende Schiedsrichter Michael Speh nahm den Treffer aber zurück, weil es ein indirekter Freistoß war.
Die Aach-Linzer ließen sich davon aber nicht beunruhigen, eine Blum-Ecke führte schließlich zum 1:1 durch Jäger.
Kurz vor dem Ende der Verlängerung dann das entscheidende Tor: Torjäger Erik Dukart setzt einen Freistoß an die Latte, Hegner schaltete am schnellsten und traf zum 2:1.
Zwei Minuten später sorgte Dukart nach einer gut ausgespielten Kontersituation für die Entscheidung – und für den Start der Aach-Linzer Party.