Ja, Empor Rostock hatte am 2. Dezember eigentlich 33:31 gewonnen in Konstanz, aber da sich das Kampfgericht (Alexander Weber/Hansjürgen Winghardt) hanebüchene Fehler leistete, stand am Ende ein 32:32. Rostocker Reklamationen in der ersten Halbzeit blieben unerhört, weder das Kampfgericht noch die Schiedsrichter Lucas Hellbusch und Darnel Jansen, Mitglieder des „Young Referee Project“ der Europäischen Handball-Föderation, stellten sich selbst auf den Prüfstand.

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So verständlich der Rostocker Ärger ist, so billig ist es, wenn Empor-Geschäftsführer Stefan Güter erklärt, es sei „auffällig, dass es immer wieder in Konstanz passiert“. Es ist eine Anspielung auf das Spiel der Aufstiegsrunde zwischen der HSG und dem VfL Pfullingen, als das Siegtor der Schwaben von Kampfgericht und Schiedsrichtern nicht gewertet wurde, weil erst nach der Schlusssirene erzielt. Der Pfullinger Protest wurde vom DHB-Sportgericht abgebügelt – und damit fertig.

Die Rostocker verzichteten auf einen Protest. Ein Wiederholungsspiel wäre sicher gewesen, hätte aber Risiken mit sich gebracht: Hohe Kosten, wochentags, womöglich eine Niederlage. Da hat man sich lieber für den einen Punkt entschieden – und den Konstanzern den Schwarzen Peter zugeschoben.

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Das hat gewirkt. Warum sonst verfügen die Handball-Bundesliga und der Deutsche Handball-Bund, dass man künftig in Konstanz besonders qualifizierte Schiedsrichter und einen Spielaufseher einsetzen wolle? HBL-Funktionär Andreas Wäschenbach spricht erst die HSG Konstanz frei von Schuld und verweist dann unverblümt auf „Vorkommnisse bei den Aufstiegsspielen“. Geht‘s noch? Was für ein selbstgerechter Unfug seitens der HBL und des DHB. Die einzig Verantwortlichen für das Desaster kommen aus den eigenen Reihen.