Handball, 2. Bundesliga: Dessau-Roßlauer HV – HSG Konstanz 37:27 (20:11). – Auf verlorenem Posten stand die HSG Konstanz beim Dessau-Roßlauer HV, der mit einem 37:27 (20:11)-Heimsieg den Klassenerhalt in der 2. Handball-Bundesliga vorzeitig sichern konnte. Dass das Auswärtsspiel bei einem Gegner, der unbedingt noch Zählbares benötigt, schwer werden würde, war allen Beteiligten klar. Die Vorzeichen standen nach den Ausfällen von Konstantin Poltrum, Jo Knipp und Christos Erifopoulos auch nicht optimal. Nach dem 3:2 durch Alexander Leindl lief das Spiel auch schnell in eine Richtung. Ein missglücktes Kreisanspiel wurde mit einem Gegenstoß bestraft, ein Siebenmeter landete über dem Tor und ein freier Abschluss vom Kreis klatschte an die Latte. Auf der Gegenseite versenkte Vincent Bülow nach sieben Minuten schon seinen dritten Siebenmeter zum 6:2. Eine erste Duftmarke des DRHV, der danach ordentlich auf das Gaspedal drückte und mit seinem Tempospiel die Konstanzer überrollte. Nach einer Viertelstunde stellte Tilmann Leu bereits auf 10:4. „Wenn man das Tempospiel von Dessau nicht kontrollieren kann und keinen guten Rückzug spielt, hast du hier keine Chance“, brachte es Vitor Baricelli auf den Punkt.
Ein Lichtblick aus Konstanzer Sicht war das „gute Comeback“, so der HSG-Coach, von Lars Michelberger. Nach langer Verletzungspause meldete sich der Shooter mit drei schönen Toren zurück und war einer der Faktoren dafür, dass die Gelb-Blauen zur Pause nicht noch höher als 20:11 zurücklagen. Ein weiterer Hoffnungsschimmer war die gute Leistung von Torwart Konstantin Pauli, der mit neun Paraden immer wieder sehenswert auch freie Würfe der Anhaltiner entschärfte. Damit trug er auch zu einer besseren zweiten Hälfte bei, die, anders als Durchgang eins (-9) nur mit einem Tor Differenz an die Gastgeber ging. Dessaus Trainer Uwe Jungandreas meinte: „Dass die zweite Halbzeit ausgeglichener war, ist auch dem Einsatz der Gäste zuzuschreiben, die nie aufgegeben haben.“
Jan Stotten mit zwei Treffern und vier Tore bei vier Versuchen von Maxim Pliuto waren weitere positive Notizen für die Konstanzer, die nach dem 30:17 (42.) Moral bewiesen. Auch ein sehenswerter Kempa-Trick von Michelberger auf Stotten zeigte die ungebrochene Spielfreude der HSG. Zwischenzeitlich kämpfte sie sich auf 32:23 (51.) heran, musste am Ende aber dennoch eine deftige 27:37-Niederlage einstecken. Für Vitor Baricelli waren dafür vor allem „zu viele Fehler und zu viele Durchbrüche“ des Gegners in der ersten Halbzeit ursächlich.
Derby gegen den HBW Balingen-Weilstetten
Allzu lange wollte sich damit aber niemand aufhalten. Vielmehr richtete sich der Blick schnell auf das letzte Heimspiel der Saison. Nur noch wenige Sitzplätze sind für das Derby gegen den HBW Balingen-Weilstetten am Freitag (19.30 Uhr) in der Schänzlehalle zu haben. Nun wurden zusätzliche Stehplätze auf www.hsgkonstanz.de/ticketshop freigegeben. In der Halbzeit wird die Verlosung der Hauptsponsoring-Aktion stattfinden, nach dem Spiel die Verabschiedungen der Spieler, die die HSG verlassen.
Baricelli unterstrich in Dessau noch einmal, dass man ein junges Team mit einem jungen Trainer sei, das immer besser werden will. „Wir haben noch viel zu holen“, ist der 28-Jährige überzeugt. Denn „es gibt keinen Verein in Deutschland, der in solch einer Situation steckt wie wir – und vermutlich vor ausverkaufter Halle das letzte Heimspiel bestreiten darf. Unsere Fans geben uns viel. Wir kämpfen bis zum Ende.“ (joa)
HSG Konstanz: Pauli, Göres (Tor); Stotz (4), Czako (2), Iberl, Michelberger (3), Schwormstede (1), Leindl (2), M. Pliuto (4), N. Pliuto (1), Stotten (2), Hadlich, Fuhrmann, Fenyö (3), Köder (4/4), Schlafmann (1/1). – Z: 1805.