Volleyball, 2. Bundesliga: TSV Mimmenhausen – TV Bühl (Sonntag, 16 Uhr, Bildungszentrum Salem). – 14 Tage hatte der TSV Mimmenhausen Zeit, sich auf das nächste ungleiche Duell – zumindest der Papierform nach – vorzubereiten. Nach dem 3:2-Erfolg über den Tabellendritten Eltmann muss sich die Mannschaft von Trainer Christian Pampel nun gegen den Vierten, den TV Bühl, beweisen.
TSV-Spieler liegen nicht auf der faulen Haut
Zusätzliche Trainingsschichten im Bildungszentrum Salem wurden dennoch keine eingelegt. Auf der faulen Haut lagen Kapitän Jan Jalowietzki und seine Kollegen aber auch nicht. Der eine oder andere im Umfeld der blau-gelben Volleyballer mag das vielleicht vermutet haben. So quasi als zusätzliche Belohnung für einen überaus erfolgreichen November mit sieben Punkten aus vier Spielen. Allerdings mit dieser Ausbeute ist noch nicht mal ein Weihnachtsstern im Blumentopf zu gewinnen.
Erfolgreicher November Ansporn für nicht nachlassendes Arbeiten
Der Mimmenhausener Trainer erwartet, dass diese außerordentliche Leistung als Ansporn fürs weiteres, nicht lassendes Arbeiten verstanden wird. „Egal“, sagt Christian Pampel, „ob wir am Wochenende ein Punktspiel haben oder nicht, es wird trainiert. Wir haben noch viele Baustellen, die es abzuarbeiten gilt.“ Also haben sich die Mimmenhausener Sportler in den vergangenen zwei Wochen auf ein paar Sachen besonders konzentriert.
„Wir haben bewiesen“, legt Christian Pampel dar, „dass wir alle Zweitligamannschaften besiegen können.“ Immer vorausgesetzt, der jeweilige Gegner bringe keine Topleistung. Und, dass seine Mannschaft „dann da sein muss, wenn der Favorit schwächelt“. Das war in Kriftel so, und auch Zuhause gegen Eltmann. Also auch gegen Bühl? Wenn das so einfach zu bewerkstelligen wäre, Pampel hätte nichts dagegen, klar. Aber so einfach ist das nicht.
TV Bühl Freude am Volleyball spielen verleiden
Deshalb fällt seine Antwort eher zurückhaltend aus. Die Spieler des TSV Mimmenhausen seien teilweise noch sehr unerfahren, bremst er etwaiges Vergaloppieren nach den zurückliegenden rauschenden Erfolgen. Einfach ein Ticket ziehen – und schon ist man mitten in der Sause, so funktioniert das nicht. Jalowietzki & Co müssen ihre Hausaufgaben machen, im konkreten Falle dem TV Bühl – mit ihrer eigenen Leistung am Limit – die Freude am Volleyballspielen verleiden. Mit ihrer phantastischen Block- und Feldabwehr, zum Beispiel. Und Angreifern natürlich, die die verteidigten Bälle zuverlässig in Punkte ummünzen.
TV Bühl kommt mit starker Mannschaft und Alexander Duncan-Thibault
Bühl hat mit Zuspieler Lennart Fuchs, Libero Arshia Feizollahi (beide zum Erstligisten Baden Volleys Karlsruhe) und Außenangreifer Aaron Neumann (zum Erstligisten Bitterfeld/Wolfen) drei wichtige Spieler verloren. Aber Schiffbruch erlitt die Mannschaft von Trainer Vladimir Rakic (unter anderem Ex-Bundesligaspieler in Düren) nicht. Libero Daniel Brose wechselte von Karlsruhe nach Bühl, Fynn Krämer, ehemaliger YoungStars, ackert neu auf der Außenposition und Pascal Bäuerle wird statt auf der Diagonalen als Mittelblocker eingesetzt. Sechs aus acht Partien haben sie gewonnen, 20:11 Sätze und 17 Punkte sprechen eine deutliche Sprache. Die Sprache einer guten Mannschaft, aus der Diagonalangreifer Alexander Duncan-Thibault herausragt. Der Kanadier, in Personalunion auch Co-Trainer, machte schon vergangene Saison regelmäßig den Unterschied und steht derzeit mit vier Gold- und einer Silbermedaille ganz oben in der MVP-Liste. „Er kann links und mit rechts hauen, und von hoch oben“, beschreibt Pampel die Vorzüge des 30-jährigen 1,99-m-Mannes. Aber er hat keine wirklich guten Erinnerungen an die BZ-Arena. „Wir können viel besser spielen“, kommentierte er im Februar dieses Jahres ein wenig angefressen den knappen 3:2-Erfolg. Unwidersprochen. Nur der TSV Mimmenhausen ließ ihn nicht.